Grippe

Grippe statt Corona: Grosser Ansturm auf Kinderarztpraxen

DPA
DPA

Deutschland,

Wer momentan mit seinem Kind zum Kinderarzt geht, braucht Geduld. Die Telefone sind dauerbelegt und in vielen Praxen stehen die Patienten Schlange an der Anmeldung. Coronavirus-Hysterie oder Grippewelle?

Die Situation in den Kinderarztpraxen ist in ganz Deutschland angespannt. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB
Die Situation in den Kinderarztpraxen ist in ganz Deutschland angespannt. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wartezimmer bei Kinderärzten sind momentan komplett überfüllt.

«Die Eltern rennen uns die Bude ein», sagte die stellvertretende Vorsitzende des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte in Bayern, Brigitte Dietz, der Deutschen Presse-Agentur.

«Die Situation in den Praxen ist in ganz Deutschland angespannt.» Der Grund sei aber meistens nicht die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Viele Kinder hätten wie immer zu dieser Jahreszeit fieberhafte Atemwegsinfekte und oft auch die richtige Grippe. Dieses Jahr sei es mit der Influenza besonders schlimm.

Angst vor einer drohenden Coronavirus-Epidemie hat Dietz noch nicht bemerkt. «Die Leute scheinen relativ gut informiert zu sein.» Die Medizinerin hofft, dass so schnell keiner ihrer Patienten positiv auf das Coronavirus getestet wird. Das Hauptproblem: Die Warteschlange vor der Anmeldung, in der momentan wegen des Ansturms schon mal 10 oder 12 Patienten stehen können. In dieser Zeit könnten sich Umstehende bei einem Coronavirus-Patienten anstecken. Alle, die mit einem Kranken Kontakt hatten, müssten dann in Quarantäne. Dietz rät, bei einem Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion nicht in eine Praxis zu kommen, sondern lieber erst anzurufen, etwa beim Gesundheitsamt.

Und noch ein weiteres Problem würde eine Coronavirus-Epidemie den Ärzten bescheren: Die Schutzkleidung für das medizinische Personal sei sehr, sehr teuer, erklärte Dietz. Allein in ihrer Praxis müsste sie sieben Leute damit einkleiden und diese Kleidung dann auch noch regelmässig wechseln. Das sei ein enormer Kostenfaktor. Auch praktisch könnte es schwierig werden: «Wir können das gar nicht machen, das wir vermummt in der Praxis rumlaufen», erklärt Dietz. «Das wäre den normalen Patienten, die wir ja auch haben, nicht zumutbar.»

Die Kinderärztin setzt auf verstärkte Hygiene. «Hände waschen mit Seife und desinfizieren - das ist ganz wichtig.» Hände schütteln gebe es sowieso schon lange nicht mehr. Ihr Rat: die Grippeimpfung. «Wenn das Kind gesund ist, würde es sogar noch Sinn machen.»

Der Höhepunkt der Grippewelle in Deutschland scheint allerdings überschritten zu sein. Wie die Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin berichtete, stieg die Zahl der nachweislich infizierten Menschen in der bisherigen Saison um knapp 18.000 in der vergangenen Woche auf rund 98.500. Die Zahl der Grippe-Toten lag bei 161, die meisten davon im Alter ab 60 Jahren.

Kommentare

Weiterlesen

Gurten Canva
78 Interaktionen
Gurtenfestival
Obdachlosigkeit
219 Interaktionen
«Neustart»

MEHR IN NEWS

sudan
Bürgerkrieg
selenskyj
2 Interaktionen
Wechsel
Guterres
6 Interaktionen
«Beispiellos»
Trump
9 Interaktionen
Friedensdeal

MEHR GRIPPE

impfung
34 Interaktionen
Studie
Kombi-Impfung
Impfung
50 Interaktionen
Impfung
Grippe Heuschnupfen
29 Interaktionen
Pollen schon da!

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Jimi Blue Ochsenknecht
4 Interaktionen
Betrugs-Tour
Rave The Planet Berlin
3 Interaktionen
Lebensgefährlich
Alexander Zverev Rafael Nadal
1 Interaktionen
Bericht
Alfons Schuhbeck im Gericht
14 Interaktionen
Urteil in Deutschland