In Davos richteten sich alle Augen auf Greta Thunberg – für einen grossen Erfolg hält die junge Klimaaktivistin das diesjährige WEF aber nicht.
Greta Thunberg sitzt auf dem Boden vor dem WEF-Kongresszentrum.
Greta Thunberg (m.h.) findet in der ganzen Welt Nachahmer. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Greta Thunberg besuchte das diesjährige WEF in Davos.
  • Die junge Klimaaktivistin zweifelt an einem Klima-Erfolg der Veranstaltung.

In Davos richteten sich alle Augen auf die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg – für einen grossen Erfolg hält die 16-jährige Schwedin das diesjährige Weltwirtschaftsforum WEF aber nicht. «Leider glaube ich nicht, dass es ein Erfolg fürs Klima war. Die Leute reden nur und tun nicht, was sie sagen», sagte Thunberg auf ihrer Rückreise von der Konferenz nach Schweden der Deutschen Presse-Agentur. Es sei wieder viel geredet, aber nicht gehandelt worden.

Wichtig seien ihr ihre Gespräche mit Forumsgründer Klaus Schwab gewesen, sagte Thunberg. Sie habe ihm unter anderem gesagt, dass sich das Forum im nächsten Jahr ihrer Meinung nach ausschliesslich mit Klima- und Umweltfragen befassen sollte. 2020 sei das Jahr, in dem die Emissionskurve drastisch nach unten gehen müsse.

Nachahmer in aller Welt

Während ihrer Zeit in Davos und auf der Rückreise verfolgte die 16-Jährige auch, wie ihre Klimaproteste in vielen Ländern der Welt Nachahmer fanden. In Berlin zum Beispiel demonstrierten am Freitag Tausende Schüler für mehr Klimaschutz. «Es fühlt sich unglaublich an, dass sich meine Aktion so weit und so schnell verbreitet hat und dass die Leute dasselbe tun wie ich», sagte Thunberg dazu der dpa.

Statt freitags wie den Rest der Woche zur Schule zu gehen, protestiert Thunberg seit Monaten an dem Tag immer unter dem Motto «Schulstreik fürs Klima» vor dem Reichstag in Stockholm für grössere Anstrengungen gegen den Klimawandel. In dieser Woche reiste sie für ihren Protest nach Davos – und las beim Weltwirtschaftsforum Managern und Spitzenpolitikern die Leviten.

«Ich will, dass ihr handelt, als wenn euer Haus brennt, denn das tut es», sagte die Schwedin in Davos. «Die Klimakrise zu lösen, ist die grösste und komplexeste Herausforderung, der die Menschheit je gegenüberstand.» Zum Weltwirtschaftsforum ist Thunberg wegen der hohen CO2-Emissionen von Flugzeugen mit dem Zug gefahren. Fahrdauer pro Strecke: mehr als 30 Stunden.

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