Graichen lässt Doktorarbeit wegen Vorwurfs prüfen

DPA
DPA

Deutschland,

Am Mittwoch hatte Habeck den Rückzug Graichens als Wirtschaftsstaatssekretär verkündet. Nun steht Graichen erneut im Fokus. Dieses Mal geht es um seine Doktorarbeit.

Patrick Graichen will seine Doktorarbeit wegen eines Verdachts auf Verstösse bei Zitierregeln prüfen lassen.
Patrick Graichen will seine Doktorarbeit wegen eines Verdachts auf Verstösse bei Zitierregeln prüfen lassen. - Hendrik Schmidt/dpa/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ex-Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen lässt seine Doktorarbeit von der Universität Heidelberg überprüfen, nachdem es einen Verdacht auf Verstösse bei Zitierregeln gibt.

Er habe die Universität bereits um die Überprüfung gebeten, sagte Graichen der «Bild am Sonntag».

Zugleich wies er den Verdacht gegen sich zurück. Die beanstandeten Stellen stammten alle aus der historischen Hinleitung zum eigentlichen wissenschaftlichen Kernthema der Arbeit mit dem Titel «Kommunale Energiepolitik und die Umweltbewegung». «Der wissenschaftliche Kern der Arbeit ist damit von der geäusserten Kritik nach meiner Ansicht nicht betroffen», argumentierte er.

Plagiats-Experte: Mindestens 30 Quellenangaben fehlen

Der Plagiats-Experte Jochen Zenthöfer sagte der Zeitung: «Es handelt sich um 30 Plagiatsfragmente, die teilweise aus mehreren Sätzen bestehen.» Sie stammten aus zwei Aufsätzen des Umweltsoziologen Karl-Werner Brand. Der werde zwar grundsätzlich zitiert, «aber nur an sehr wenigen Stellen, mindestens 30 Quellenangaben fehlen». Zenthöfer urteilte: «Verstösse gegen die gute wissenschaftliche Praxis sind evident, auch Täuschungsabsicht ist naheliegend.»

Zenthöfer verglich den Umfang der Stellen mit der Doktorarbeit von CSU-Generalsekretär Huber. Dessen Münchner Universität hatte nachträglich erheblich wissenschaftliche Mängel beanstandet, aber keine nachgewiesene Täuschung gesehen und den Titel nicht entzogen. Huber verzichtet gleichwohl darauf, ihn zu führen.

Minister Robert Habeck (Grüne) hatte am Mittwoch Graichens Rückzug als Staatssekretär verkündet, weil dieser Privates und Berufliches nicht ausreichend getrennt habe.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Donald Trump
359 Interaktionen
Selenskyj-Gespräch
bigler kolumne
94 Interaktionen
Hans-Ulrich Bigler

MEHR IN NEWS

milka
Schoggi
nina chuba gurtenfestival
1 Interaktionen
Gesundheit
Auf Festland
Vatikan
In Zürich

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Sendung «Immer wieder sonntags»
2 Interaktionen
Kritik
Luis Díaz
88 Interaktionen
Transfer-Ticker
Bayerisches Kabinett tagt mit Bundeskanzler Merz
5 Interaktionen
In Europa
Frauke Brosius-Gersdorf
28 Interaktionen
Bundestag