Geschichtserklärer: Journalisten-Legende Hugo Portisch ist tot
Die österreichische Journalisten-Legende Hugo Portisch ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Er erlangte durch seine Zeitzeugen-Interviews Bekanntheit.

Das Wichtigste in Kürze
- Der österreichische Journalist Hugo Portisch ist mit 94 Jahren gestorben.
- Er erhielt die Beinamen «Journalistenlegende» und «Geschichtslehrer der Nation».
- Vor wenigen Jahren erhielt er sogar eine Ehrenauszeichnung.
Der für seine Zeitzeugen-Interviews bekannte österreichische Journalist Hugo Portisch ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Der ORF bestätigte eine entsprechende Meldung der Zeitung «Kurier», deren Chefredakteur Portisch lange Zeit war. Portisch hatte sich in seiner Karriere die Beinamen «Journalistenlegende» und «Geschichtslehrer der Nation» verdient.
Für die Dokumentationsreihen «Österreich I und II» hatten Portisch und sein Team rund 800 Zeitzeugen-Interviews geführt. Zuletzt hatte sich der Journalist in einem Buch mit der Rolle Russlands auseinandergesetzt. «Mit Russland verbindet uns Europäer mehr als uns trennt», meinte er.
Hugo Portisch mit Ehrenzeichen ausgezeichnet
Der breiten Öffentlichkeit wurde Portisch als Chef-Kommentator des ORF-Fernsehens bekannt. Er beherrschte die Kunst, komplizierte Sachverhalte in einfachen Worten zu erklären. Er vermittelte Wissen mit hoher Kompetenz, aber ohne erhobenen Zeigefinger. 1991 wurde er sogar als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten ins Spiel gebracht.
Vor wenigen Jahren wurde Portisch mit dem «Grossen Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich» ausgezeichnet. Bis dahin hatte er sich gegen staatliche Auszeichnungen gewehrt. Er behielt stets eine konsequente Distanz zu Orden, Titeln und Huldigungen. Dies, da er «die Freiheit und Unabhängigkeit seines Denkens, Redens und Schreibens keinesfalls einengen lassen wollte».

Die Laudatio kommentierte damals diese Haltung. Sie sei in einem kleinen Land wie Österreich mit ihrer «Nähe von Politik und Medien sinnvoll und durchaus mutig» gewesen.