Gericht verurteilt Russen nach Mord an Amerikaner zu Haft
Ein Gericht in der besetzten ukrainischen Stadt Donezk verurteilte vier russische Soldaten zu langer Haft für die Ermordung des US-Amerikaners Russell Bentley.

Ein Gericht in der besetzten ukrainischen Grossstadt Donezk hat vier russische Soldaten anderthalb Jahre nach der Ermordung des aufseiten Moskaus kämpfenden US-Amerikaners Russell Bentley zu langer Haft verurteilt.
Zwei der Angeklagten müssen für zwölf Jahre ins Gefängnis, ein weiterer für elf Jahre, der vierte Angeklagte erhielt eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete. Sie sollen den damals 64-jährigen Bentley entführt und zu Tode gefoltert haben, weil sie ihn wohl für einen Agenten hielten und ihm ein Spionagegeständnis abringen wollten.
Bentley kämpfte seit 2014 für die auch von Moskau unterstützten Separatisten im ukrainischen Donbass-Gebiet. Später war er als Kriegskorrespondent für das vom Kreml finanzierte mehrsprachige Nachrichtenportal «Sputnik» tätig.
US-Journalist in Donezk von russischen Soldaten getötet
Medienberichten zufolge fuhr Bentley im April 2024 nach Donezk, um über die Folgen eines ukrainischen Angriffs auf eine Militäreinrichtung zu berichten. Dabei wurde er von russischen Soldaten gefasst. Nach seinem Tod versuchten die Täter, die Spuren zu verwischen, indem sie Bentleys Wagen mit seiner Leiche in die Luft sprengten.
Es gibt immer wieder Berichte über Verbrechen russischer Soldaten in der Ukraine. In den seltensten Fällen landen diese aber vor Gericht.
Wegen seiner Tätigkeit für ein Moskauer Staatsmedium wurden im Fall Bentley, der neben dem US-Pass auch die russische Staatsbürgerschaft besass, aber schnell Ermittlungen eingeleitet. Das Urteil kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Moskau mit Washington über ein Ende des Krieges in der Ukraine verhandelt und auch bessere Beziehungen zu US-Präsident Donald Trump anstrebt.














