Gericht in Frankreich ordnet Sperrung von Fanggebieten zum Schutz von Delfinen an
Das oberste französische Verwaltungsgericht hat die Sperrung von Fanggebieten an der Atlantikküste zum Schutz von Delfinen angeordnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als 900 tote Delfine in diesem Winter an Atlantikküste angeschwemmt.
Der Staatsrat entschied am Montag, dass die bisherigen Massnahmen der Regierung wie laute Geräusche, mit denen Delfine von Fischerbooten ferngehalten werden sollen, nicht «für die Erhaltung kleiner Meeressäuger» ausreichen. Die Regierung muss die Schutzzonen innerhalb der kommenden sechs Monate einrichten und ausserdem genauer über den unabsichtlichen Fang von Delfinen Buch führen, entschied das Gericht.
Mehrere Umweltschutzorganisationen wie Sea Shepard hatten zuvor wegen des Delfinsterbens eine Klageschrift gegen die Regierung eingereicht. Allein in den vergangenen zehn Tagen wurden nach Angaben eines Forschungsinstituts mindestens 400 tote Tiere angespült, in diesem Winter waren es bereits 910 – so viele wie noch nie.
Die untersuchten Delfine trugen Spuren am Körper, die auf Verletzungen durch Fischernetze, Fischereiausrüstung oder Schiffsschrauben hindeuteten. Sie nähern sich insbesondere kurz vor Frühlingsbeginn den Küsten, um nach Nahrung zu suchen, wo ihnen industrielle Fischerboote in die Quere kommen. Delfine und Schweinswale gelten regional als vom Aussterben bedroht.