Gewerkschaften fordern mehr Massnahmen für Lohngleichheit

Keystone-SDA
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Bern,

Eine Koalition hat am Montag in Bern mehr Massnahmen gegen Lohnungleichheit gefordert. Die Gewerkschaft Syna fordert eine «ambitionierte» Reform.

Gleichstellung Bern
Die Gleichstellung ist trotz fünf Jahren Gleichstellungsgesetz noch nicht erreicht, wird in Bern moniert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor fünf Jahren trat das verschärfte Gleichstellungsgesetz in Kraft.
  • Jetzt zieht eine Koalition allerdings eine negative Bilanz.
  • Es brauche weitere Massnahmen, heisst es von gewerkschaftlicher Seite.

Fünf Jahre nach Verschärfung des Gleichstellungsgesetzes ziehen die Gewerkschaften eine negative Zwischenbilanz. Die verpflichtenden Lohnanalysen seien weitgehend wirkungslos, machte die «Koalition gegen Lohndiskriminierung» an einem Aktionstag auf dem Berner Bahnhofplatz geltend.

Seit dem 1. Juli 2020 sind Schweizer Unternehmen mit mindestens 100 Angestellten verpflichtet, eine Lohnanalyse durchzuführen, die Resultate prüfen zu lassen und ihre Mitarbeitenden darüber zu informieren. Dies hat zum Ziel, die Lohndiskriminierung von Frauen zu bekämpfen.

Syna will «ambitioniert reformiertes» Gesetz

Doch fünf Jahre nach Einführung dieser Analysepflicht bestehen weiterhin Lohnunterschiede, wie die Gewerkschaft Syna am Montag im Rahmen des Aktionstags betonte. Sie verwies in ihrer Mitteilung auf die aktuellsten Zahlen des Bundesamts für Statistik aus dem Jahr 2022.

Demnach verdienten Frauen im Privatsektor rund 18 Prozent weniger als Männer. Gut 45 Prozent dieses Unterschieds waren unerklärt – also nicht auf Branche, Beruf oder Alter zurückzuführen – und somit laut Syna potenziell diskriminierend. Im öffentlichen Sektor lag die Lohndifferenz mit rund 14 Prozent leicht tiefer.

Ist die Gleichstellung aus deiner Sicht in der Schweiz erreicht?

Das Gleichstellungsgesetz müsse deshalb «ambitioniert reformiert werden», forderte Syna. Unter anderem brauche es abschreckende Sanktionen bei Missachtung besagter Analysepflicht oder bei nachgewiesener Lohndiskriminierung. Ausserdem bemängelte die Gewerkschaft die fehlende Kontrolle und Koordination der Analysen.

Rund 50 Organisationen und Persönlichkeiten gehören der Koalition gegen Lohndiskriminierung an. Neben den Gewerkschaften sind dies etwa der Frauendachverband Alliance F, der Berufsverband für Pflegefachpersonal und der Berufsverband Avenir Social.

Kommentare

User #1020 (nicht angemeldet)

Geht arbeiten statt nur fordern. Alles von Selensky abgeschaut

User #4934 (nicht angemeldet)

Was ist mit dem Behinderungsgleichgesetz oder der angeblichen inklusion siehe SBB-Bahnöfe ? 20 Jahre für nichts und weiter geht das Warten.

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