Der frühere Vize-Justizminister Griechenlands wurde im Zusammenhang mit dem Novartis-Skandal zu einer Geldstrafe von 10'000 Euro verurteilt.
Novartis
Der Hauptsitz des Pharmaunternehmens Novartis in Basel. - dpa

Bei der Aufarbeitung des Korruptionsskandals um den Pharmakonzern Novartis ist in Griechenland ein früherer Vize-Justizminister zu einer Geldstrafe von 10'000 Euro verurteilt worden. Die Geldstrafe gegen Dimitris Papangelopoulos wurde verhängt, da er Justizbeamte während der Ermittlungen zu dem Skandal unter Druck gesetzt haben soll.

Von anderen Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Skandal sprachen die Richter in Athen Papangelopoulos frei, wie am Samstag aus Justizkreisen verlautete.

Komplett freigesprochen wurde den Angaben zufolge die Anti-Korruptionsermittlerin Eleni Touloupaki. Sie hatte eine wichtige Rolle bei der Aufdeckung des Skandals gespielt, doch war ihr «Machtmissbrauch» vorgeworfen worden.

Papangelopoulos gehörte der linksgerichteten Regierung des früheren Ministerpräsidenten Alexis Tsipras an. Als der Novartis-Skandal 2016 aufflog, beschuldigte die Tsipras-Regierung rund hundert Ärzte, 30 Beamte und zehn Politiker der Vorgängerregierungen, in den Fall verwickelt zu sein. Sie sollen gegen Geldzahlungen zwischen 2006 und 2015 lukrativen Verträgen für Novartis sowie überhöhten Medikamentenpreisen zugestimmt haben.

Die derzeitige konservative Regierung hat Papangelopoulos wie Touloupaki vorgeworfen, damals ein «Komplott» geschmiedet zu haben, um mittels der Ermittlungen ihren politischen Gegnern zu schaden. Keiner der zehn Politiker früherer Regierungen, gegen die wegen des Novartis-Skandals ermittelt wurde, wurde letztendlich verurteilt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungEuroNovartis