Wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens haben drei Unternehmen eine Beschwerde bei der EU-Kommission gegen den Hard- und Softwareentwickler Microsoft eingereicht.
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Das Logo von Microsoft an der Fassade eines Firmen-Standortes. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen wettbewerbswidriger Taten wurde gegen Microsoft eine Beschwerde eingereicht.
  • Angeblich würden durch Lizenzen Drittanbieter von Cloud-Diensten benachteiligt werden.
  • Es ist nicht die erste Beschwerde, welche die EU-Kommission untersuchen muss.

Gegen Microsoft wurde eine weitere Beschwerde eingereicht, bei der es um die Benachteiligung von Konkurrenten bei Cloud-Diensten geht. Der Hard- und Softwareentwickler «untergräbt den fairen Wettbewerb und schränkt die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher» auf dem Markt für Cloud-Computing-Dienste ein. Dies erklärte eines der Unternehmen, das französische OVHcloud, am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.

Benachteiligung von Drittanbietern

Laut einem Bericht des «Wall Street Journal» kritisieren die Unternehmen Klauseln in Microsofts Lizenzverträgen für das Softwarepaket Office 365. Demnach gelten höhere Tarife, wenn die Software nicht auf der konzerneigenen Azure-Cloud-Infrastruktur ausgeführt wird. Dadurch würden Drittanbieter von Cloud-Diensten benachteiligt.

Microsoft äusserte sich auf AFP-Anfrage hin nicht direkt zu den Vorwürfen. In einer Erklärung verwies der Konzern auf Folgendes: «Europäische Cloud-Service-Anbieter haben erfolgreiche Geschäftsmodelle auf Microsoft-Software und -Diensten aufgebaut». Sie hätten viele Möglichkeiten hätten, seine Software zu nutzen.

Es ist nicht die erste Beschwerde gegen Microsoft

Die EU-Kommission untersucht bereits eine weitere Beschwerde gegen Microsoft. Diese war im Frühjahr 2021 von mehreren Unternehmen im Cloud-Bereich unter Federführung der deutschen Firma Nextcloud eingereicht worden. Auch hier richtet sich die Kritik gegen eine Bevorzugung eigener Cloud-Dienste durch Microsoft, welche die Entwicklung konkurrierender Angebote erschwere.

Der US-Digitalkonzern ist bereits mehrfach von den Brüsseler Wettbewerbshütern wegen wettbewerbswidriger Praktiken mit hohen Geldstrafen belegt worden. Diese betrafen oftmals den Browser Internet Explorer, das Betriebssystem Windows und die Regeln für die Softwarelizenzierung.

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