Entgegen früheren Drohungen will der russische Staatskonzern Gazprom seine Lieferungen in die Republik Moldau doch nicht drosseln.
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Blick auf das Gazprom-Logo an einem Bürogebäude in St. Petersburg, Russland. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der russische Staatskonzern Gazprom drosselt die Lieferungen an Moldau wohl doch nicht.
  • Der Gaskonzern hatte zuvor mit einer Kürzung oder Einstellung der Lieferungen gedroht.

Entgegen vorheriger Drohungen wird der russische Staatskonzern Gazprom seine Gaslieferungen an die Republik Moldau vorerst nicht weiter kürzen.

Das moldauische Energieunternehmen Moldovagaz habe Zahlungsrückstände beseitigt. Darunter seien auch Zahlungen für grössere Gasmengen, die nach Moskauer Darstellung zu Unrecht im Transitland Ukraine einbehalten worden seien. Zugleich drohte Gazprom damit, die Lieferungen durch die Ukraine in Richtung Moldau doch noch zu kürzen oder sogar komplett einzustellen, sollte es zu weiteren Zahlungsausfällen kommen.

Ungeachtet des bereits seit mehr als neun Monaten andauernden Ukraine-Kriegs weiter Gas aus Russland in Richtung Westen – wenn auch mit täglich etwas mehr als 40 Millionen Kubikmeter deutlich weniger als vor Kriegsbeginn.

Gas-Lieferungen gedrosselt

Auch die Lieferungen an die in die EU strebende Republik Moldau hat Russland Anfang Oktober gedrosselt. Statt der bestellten 8,06 Millionen Kubikmeter pro Tag liefert der Konzern nur 5,7 Millionen, angeblich aufgrund von Transitproblemen durch die Ukraine.

gasleitung
Eine Gasleitung (Symbolbild) - AFP

Den russischen Vorwurf, eigentlich für das kleine Nachbarland Moldau vorgesehenes Gas einfach einbehalten zu haben, weist Kiew zurück. Sowohl die ukrainische als auch die moldauische Seite betonen, es handele sich um einen sogenannten und völlig legalen «virtuellen Reverse Flow».

Dabei werde in gegenseitigem Einverständnis ein Teil der Lieferungen als ukrainische Gasreserve für den Winter eingespeichert. Angesichts gezielter russischer Angriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine ist die Strom- und Heizversorgung in vielen Teilen des kriegsgebeutelten Landes zu Beginn der eisigen Jahreszeit instabil oder ganz ausgefallen.

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