Altbundespräsident Joachim Gauck bewertet Pazifismus als individuelle Entscheidung als «achtens- und ehrenwert». Politisch sei so ein Mantra aber schwierig.
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Altbundespräsident Joachim Gauck befürwortet eine starke Unterstützung der Ukraine. - Martin Schutt/dpa/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Altbundespräsident Joachim Gauck hält politischen Pazifismus für schwierig.
  • Wenn es in einem Konflikt ein klares Opfer gibt, müsse es militärisch unterstützt werden.
  • Als individuelle Einstellung hat Gauck höchsten Respekt vor Pazifismus.

Der Ex-Bundespräsident Joachim Gauck hat sich für eine klare und starke Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine ausgesprochen. Wenn es nach ihm ginge, müsste die Ukraine noch stärker unterstützt werden.

Es gebe bei diesem Krieg eindeutig einen Aggressor und ein Opfer. Nicht wie so oft im Leben seien beide an diesem Konflikt irgendwie schuld. «Hier gibt es eindeutig einen Schuldigen und ein Opfer», sagte Gauck beim Europäischen Jugendtreffen der christlich-ökumenischen Taizé-Gemeinschaft in Rostock. Er nahm dort am Mittagsgebet teil.

Eine richtige Politik unterstütze den Überfallenen. Er selbst habe Schwierigkeiten mit einem politischen Pazifismus. Pazifismus als individuelle Entscheidung sei «achtens- und ehrenwert».

Jedoch sei eine Politik des Pazifismus ethisch nicht nachzuvollziehen, wenn es ein ganz klares Opfer gibt. Gauck zufolge auch aus religiöser Sicht nicht.

Er befürworte eine starke Unterstützung eines überfallenen Opfers. «Von daher bin ich dankbar, dass unsere Regierung Partei ergreift. Der Bundespräsident (Frank-Walter Steinmeier) hat sogar vom Bösen gesprochen, das uns hier begegnet.» Ausserdem sagte Gauck, dass «wir noch ein wenig mehr tun können, um zu helfen.»

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