In Litauen wurde eine Gas-Pipeline durch eine Explosion beschädigt, es kam zu einem grossen Brand. Sabotage wird nicht ausgeschlossen, Ermittlungen laufen.
Eine Gas-Pipeline im Norden Litauens ist am Freitag durch eine Explosion beschädigt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge «wurden keine Menschen verletzt», erklärte die Betreiberfirma Amber Grid.
Eine Gas-Pipeline im Norden Litauens ist am Freitag durch eine Explosion beschädigt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge «wurden keine Menschen verletzt», erklärte die Betreiberfirma Amber Grid. - sda - KEYSTONE/AP/Paulius Zidonis
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Litauen beschädigte eine Explosion eine Gas-Pipeline.
  • Wegen des grossen Feuers musste ein Dorf evakuiert werden.
  • Es gibt keine Hinweise auf Sabotage, es kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Eine Gas-Pipeline im Norden Litauens ist am Freitag durch eine Explosion beschädigt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge «wurden keine Menschen verletzt», erklärte die Betreiberfirma Amber Grid. Ein nahegelegenes Dorf wurde vorübergehend evakuiert. Hinweise auf einen Sabotageakt lagen laut der Betreiberfirma zunächst nicht vor, aber auch diese Möglichkeit werde genau geprüft.

Die Explosion sei nicht in der Nähe von Wohngebäuden erfolgt, erklärte Amber Grid. Sie ereignete sich demnach gegen 17 Uhr Ortszeit etwa fünf Kilometer von der Stadt Pasvalys entfernt. Das nahegelegene Dorf Valakeliai wurde vorübergehend evakuiert. Bis zum Abend wurde das Feuer gelöscht, die Bewohner von Valakeliai konnten in ihre Häuser zurückkehren.

Amber Grids Vorstandschef Nemunas Biknius, sagte, eine Ermittlung zur Ursache des Vorfalls sowie Massnahmen zur Aufrechterhaltung der Gasversorgung seien bereits eingeleitet worden. Es gebe derzeit keinen Hinweis auf eine absichtliche Beschädigung, aber es würden «alle möglichen Szenarien» geprüft.

Die 1978 gebaute Gaspipeline liefert Erdgas in den Norden Litauens sowie nach Lettland. Sie besteht aus zwei Röhren, von denen eine durch die Explosion beschädigt wurde. Ein Vertreter der Feuerwehr erklärte, die Flammen seien bis zu 50 Meter hoch geschlagen.

Litauen
Die Feuerwehr auf dem Weg zum Feuer nach der Explosion bei einer litauischen Gas-Pipeline. - Keystone

Im Juni 2022 hat Litauen den Import von russischem Gas verboten, um angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine seine Energie-Abhängigkeit von Moskau zu reduzieren. Nachdem Litauen 1990 seine Unabhängigkeit erklärt hatte, war das Land zunächst noch in hohem Masse abhängig von russischem Gas geblieben. Abhilfe schaffte ein 2014 eingeweihtes Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Klaipeda an der Ostsee.

2022 nahm Litauen eine Pipeline in Betrieb, welche die drei baltischen Staaten via Polen mit dem europäischen Gasnetzwerk verband.

Verteidigungsminister: Sabotage nicht ausgeschlossen

Die Explosion am Freitag ereignete sich am Jahrestag einer versuchten Invasion. Am 13. Januar 1991 marschierten sowjetische Truppen über die Grenze, um Litauen erneut zu besetzen. Der Versuch schlug fehl.

Der lettische Energieminister Raimonds Cudars teilte nach Angaben der baltischen Nachrichtenagentur BNS mit, bislang habe die Explosion der Gas-Pipeline in dem Nachbarland die Erdgasversorgung in Lettland nicht beeinträchtigt. Der lettische Verteidigungsminister Artis Pabriks schrieb im Onlinedienst Twitter, der Vorfall müsse «sorgfältig untersucht» werden. «Selbst eine Sabotage kann nicht ausgeschlossen werden.»

Im September waren die durch die Ostsee führenden Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 zwischen Russland und Deutschland durch Explosionen beschädigt worden. Nach Angaben der schwedischen Staatsanwaltschaft handelte es sich dabei um Sabotageakte.

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