Touristiker fürchten sich vor einem Imageschaden wegen des tiefen Pegelstandes des Gardasees. Die Bauern sorgen sich währenddessen um ihre Ernte.
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Die Isola di San Biagio ist nun wegen dem tiefen Pegelstand zu Fuss erreichbar. - Screenshot SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Wasser am Gardasee hat einen Rekordtiefstand erreicht.
  • In der Touristikbranche kommen Sorgen über einen allfälligen Image-Schaden auf.
  • In der Landwirtschaft bangt man währenddessen um die Ernte.

Übertriebener Alarmismus oder Angst um die Ernte? Der Pegelstand des Gardasees ist so tief wie noch fast nie. Die Touristiker sorgen sich um ihr Image. Währenddessen bangen die Landwirte um ihre Ernte.

Auf Social Media kursieren mehrere Bilder der Isola di San Biagio. Normalerweise kann sie nur mit dem Schiff erreicht werden. Weil der Wasserpegel jedoch auf Rekordtiefstand ist, ist die Insel nun sogar zu Fuss zugänglich.

Hunderte Leute waten aktuell über die seichte Wasserpassage vom Festland zur kleinen Insel. «SRF» unterhielt sich mit dem Präsidenten der Hotelier-Vereinigung, Ivan de Beni. «Einige Kunden haben angefragt, ob es wahr ist, dass Wasser in den Hotels fehlt. Es wurde nicht richtig darüber berichtet», meint er.

Touristen haben falsches Bild

Der Tourismusverband sorgt sich um sein Image und warnt deshalb vor übertriebenem Alarmismus. Leute hätten gedacht, dass das Wasser in den Hotels nicht für den Pool reiche.

Jährlich erwirtschafte die Region mit über 50'000 Betten fast 1 Milliarde Euro. Trotz des von Ivan de Beni befürchteten Image-Schaden kämen die Gäste.

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Der Gardasee führt immer weniger Wasser. - Screenshot SRF

Ein paar Kilometer unterhalb des grössten Binnensees Italiens befindet sich in Salionze das Stauwerk. Dort wird bestimmt, wie viel Wasser dem See entnommen wird und in welche Bewässerungskanäle es fliesst.

Landwirtschaft ist abhängig vom Gardasee

Die gesamte Landwirtschaft im Einzugsgebiet des Flusses Mincio, der dem Gardasee entspringt, ist abhängig. Das berichtet Filiberto Speziali, Präsident des Bewässerungskonsortiums, gegenüber «SRF».

«Das Wasser ist essenziell für die hiesigen Bauern», führt er fort. Vergangenes Jahr fiel wenig Niederschlag und so musste der See den Bauern die Ernte retten. Im Falle eines erneuten niederschlagsarmen Jahres würde es für die Bauern noch schwieriger werden.

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Es müssten alle mit 30 Prozent weniger Wasser als in den Vorjahren auskommen. Nur mit diesen Sparmassnahmen reiche das Seewasser zum Bewässern bis Mitte Juli.

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