In Italien ist der Wasserstand in Seen und Flüssen weiterhin tief. Beim Gardasee liegt er unter einem halben Meter.
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Der Wasserstand am Gardasee ist derzeit sehr tief. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gardasee verfügt derzeit über einen sehr niedrigen Wasserstand.
  • Der Stand hat sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert.
  • Momentan liegt er bei nur 46 Zentimetern, letztes Jahr waren es noch 96.
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Die anhaltende Trockenheit und Wasserknappheit machen Italien weiter zu schaffen. Vor allem der Norden des Mittelmeerlandes ist stark betroffen. Der Gardasee etwa leidet aktuell unter extrem niedrigen Wasserständen.

Im Vergleich zum Vorjahr hat der Stand sich halbiert. Nach Angaben der Comunità del Garda, dem Informationszentrum für die gesamte Gardasee-Region, liegt er in dem bei Touristen beliebten See aktuell bei 46 Zentimetern – im vergangenen Jahr im gleichen Zeitraum lag er bei 99 Zentimetern.

Haben Sie den Gardasee schon besucht?

Wie auf Fotos und Videos zu sehen war, war die Insel San Biagio, auch bekannt als Isola dei Conigli (Haseninsel), in dem grössten Binnengewässer Italiens schon Anfang des Jahres zu Fuss erreichbar. Durch den Wassermangel hat sich ein dünner Landstreifen zwischen dem kleinen Eiland und dem Festland gebildet. Das Phänomen zieht laut Medienberichten viele Touristen an.

«Besorgniserregende Situation»

Der Po, Italiens grösster Fluss, ist ebenso stark von der Wasserknappheit betroffen. Die Wasserstände seien bereits niedriger als im vergangenen Jahr, wie die für den Po zuständige Bezirksbehörde am Donnerstag mitteilte. Die Temperaturen im März sowie der wenige Regen im Norden Italiens spielten hierbei eine Rolle. Die einzelnen kleinen Schauer der vergangenen Wochen helfen nicht weiter.

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Das Satellitenbild zeigt den Gardasee in Italien im Juni 2022 (l) und im März 2023 (2). Der Gardasee leidet aktuell unter extrem niedrigen Wasserständen. - Spot/Airbus DS 2023/dpa

«Heute zeigen uns die Vorhersagen der Modelle und alle gesammelten Daten eine besorgniserregende Situation auf», sagte der Generalsekretär der Po-Behörde, Alessandro Bratti. Er forderte daher eine «überzeugende und entschiedene Strategie», um das Problem anzugehen. Bereits im Februar warnten Experten wegen einer geringen Schneedecke in den Alpen sowie der Regenarmut vor einer massiven Trockenheit.

Regierung will gegen Trockenheit kämpfen

Die Regierung in Rom hatte in der vergangenen Woche ein Dekret verabschiedet, das weitreichende Massnahmen im Kampf gegen die Trockenheit vorsieht. Ein Sonderkommissar sowie ein Gremium sollen etwa eingesetzt werden. Die Regierung will zudem Mittel locker machen, um marode Wasserleitungen zu erneuern.

In manchen Gegenden gingen durch Lecks mehr als 50 Prozent des Wassers verloren, was das Land anfällig für Trockenperioden macht. Aber auch Regenwasser-Sammelbecken, Entsalzungsanlagen sowie die Steigerung der Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser sind geplant.

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