Führende CDU-Politiker stellen sich nach TV-Triell hinter Laschet
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntagabend wurde ein TV-Triell zwischen Scholz, Laschet und Baerbock gezeigt.
- Laschet erhielt in einer anschliessenden Blitzumfrage schlechte Werte.
- Nun stellen sich führende CDU-Politiker hinter ihren Kanzlerkandidaten.
Der Unionskanzlerkandidat Armin Laschet steht unter Druck. Führende CDU-Politiker haben sich nun nach der ersten grossen Fernsehdebatte im deutschen Wahlkampf hinter ihn gestellt.
«Das war ein sehr guter Auftritt und das hilft uns», sagte Hessens Ministerpräsident und CDU-Vize Volker Bouffier. Dies am Montag beim Eintreffen zu einer Sitzung des CDU-Präsidiums, der engsten Parteispitze um Laschet.
Saar-Ministerpräsident Tobias Hans sagte, Laschet habe die Dinge auf den Punkt gebracht. Und deutlich gemacht, dass es bei der Wahl um eine Richtungsentscheidung gehe. Am 26. September wird in Deutschland ein neues Parlament – der Bundestag – gewählt.
Im Anschluss an das erste grosse TV-Triell wurde am Sonntagabend bei den Sendern RTL und ntv eine Forsa-Blitzumfrage gezeigt. Mit Blick auf die schlechten Werte für CDU-Chef Laschet sagte Hans: «Eine Bundestagswahl ist ein Dauerlauf. Da braucht man Steherqualitäten. Die hat Armin Laschet wie kaum ein anderer.»
Bei dem Fernsehauftritt hatten sich Laschet, SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock einen Schlagabtausch geliefert.
Scholz liegt in Umfrage vorne
36 Prozent der rund 2500 Befragten der repräsentativen Umfrage gaben an, Scholz habe das Triell gewonnen. 30 Prozent sahen Baerbock vorn, nur 25 Prozent Laschet. Auch auf die Frage, wer am sympathischsten gewirkt habe, lag Scholz mit 38 Prozent an der Spitze. Dicht gefolgt von Baerbock (37 Prozent) und abgeschlagen Laschet (25 Prozent).
Laschet, Scholz und Baerbock hatten über Fragen wie Aussen- und Sicherheitspolitik debattiert. Ebenso wie das Debakel in Afghanistan, über die Coronapolitik, den Kampf gegen den Klimawandel und die Steuerpolitik.
Bouffier sagte über die Schlussphase im Wahlkampf: «Das wird ein ganz hartes Rennen.» Man werde gemeinsam mit Laschet kämpfen. Zugleich betonte er, im TV seien Kanzlerkandidaten und eine Kandidatin aufgetreten. Gewählt würden aber Parteien.
Entscheidend sei bei der Wahl am 26. September die Frage: «Soll die Union dieses Land politisch führen oder die SPD mit irgendeiner Linkskoalition.» Scholz habe sich geweigert, eine klare Antwort zu geben, ob er eine Regierung mit der Linkspartei eingehen würde.
Er sei Mitglied der aktuellen Regierung aus CDU, CSU und SPD und versuche, «sowas Ähnliches wie Angela Merkel» zu machen. «Aber das ist eine Art politische Erbschleicherei. Das werden wir deutlich machen.» Merkel (CDU) tritt nicht mehr zur Wahl an.