Freispruch

Freispruch für Dokumentarfilmer nach Unterwasser-Aufnahmen von «Estonia»-Wrack

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Dänemark,

Ein schwedisches Gericht hat zwei Dokumentarfilmer vom Vorwurf der Störung der Totenruhe freigesprochen, nachdem sie mit einem Tauchroboter Unterwasser-Aufnahmen vom gesunkenen Wrack der «Estonia» gemacht hatten.

Gedenkstätte für «Estonia»-Opfer in Tallinn
Gedenkstätte für «Estonia»-Opfer in Tallinn - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Gesunkenes Schiff gilt als Grabstätte.

Zwar urteilte das Gericht am Montag, dass die beiden Männer gegen das eigens von Schweden, Estland und Finnland geschaffene «Estonia-Gesetz» verstossen hatten, mit dem das Wrack zum Grab erklärt worden war. Sie könnten dafür jedoch nicht bestraft werden, da sie sich in internationalen Gewässern auf einem unter deutscher Flagge fahrenden Schiff befanden. Deutschland hatte sich dem «Estonia»-Gesetz nicht angeschlossen.

Die «Estonia» war am 28. September 1994 auf der Überfahrt von der estnischen Hauptstadt Tallinn nach Stockholm bei stürmischer See gesunken. 852 Menschen ertranken in der Ostsee, nur 137 Insassen überlebten. Der Untergang der Autofähre gilt als die grösste zivile Schiffskatastrophe, seit die «Titanic» 1912 nach dem Zusammenstoss mit einem Eisberg sank.

Schweden, Estland und Finnland hatten das Wrack der «Estonia» 1995 zum Grab erklärt. Tauchgänge dorthin sind als Störung der Totenruhe untersagt.

Die Fernsehdokumentation, wegen der die beiden Filmemacher vor Gericht standen, hatte für grosses Aufsehen gesorgt und Forderungen nach einer neuen Untersuchung zum Untergang der «Estonia» angeheizt, da sie ein bisher unbekanntes vier Meter grosses Loch in der Schiffswand zeigte.

Bei der Suche nach der Unglücksursache war eine schwedisch-estnische Untersuchungskommission zu dem Schluss gekommen, dass eine beschädigte Bugklappe, die im Sturm auf offener See abriss, zu dem Unglück führte. Überlebende und Hinterbliebene fordern schon seit Jahren eine neue Untersuchung. Einige von ihnen mutmassen, dass die «Estonia» mit einem Kriegsschiff oder einem U-Boot zusammenstiess oder dass die Bugklappe durch eine Explosion abgesprengt wurde.

Im Dezember kündigte die schwedische Regierung wegen der Dokumentarfilm-Aufnahmen eine Gesetzesänderung an, um eine neue Untersuchung des Wracks zu ermöglichen.

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