Französischer Journalist in Mali verschwunden
Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert die Freilassung eines in Mali verschwundenen und mutmasslich entführten französischen Journalisten. Der Mann berichtete aus Gao in Mali.

Das Wichtigste in Kürze
- Er sei am 8. April nach dem Mittagessen nicht in sein Hotel zurückkehrt, schrieb der Generaldirektor von Reporter ohne Grenzen, Christophe Deloire, am Mittwoch auf Twitter.
Es gebe ein kurzes Video, in dem der Mann an seine Familie und die Behörden appelliere, alles für seine Freilassung zu tun. Im Netz kursiert ein entsprechendes Video. Darin sagt der Journalist, dass er von einer islamistischen Terrororganisation entführt worden sei.
Frankreichs Aussenministerium hat französischen Medien das «Verschwinden» des Mannes bestätigt. Man stehe in Kontakt mit seiner Familie und den malischen Behörden.
Reporter ohne Grenzen zufolge hat der Journalist etwa für die Tageszeitung «Libération» gearbeitet. «Wir wurden zwei Tage nach seinem Verschwinden informiert. In Absprache mit den Redaktionen, die ihn normalerweise beschäftigen, haben wir beschlossen, diese Geiselnahme nicht öffentlich zu machen, um einen möglichen positiven Ausgang nicht zu behindern», schrieb der Generaldirektor der Organisation weiter auf Twitter.
Mali wird seit Jahren von islamistischen Terrorgruppen geplagt. Frankreich kämpft im riesigen Sahel-Gebiet mit rund 5100 Soldaten gegen Terrorgruppen. Einige dieser Gruppen haben dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen. Immer wieder gibt es auch Entführungen ausländischer Staatsbürger. Erst im Herbst des vergangenen Jahres war eine französische Entwicklungshelferin vier Jahre nach ihrer Entführung in Mali wieder freigelassen worden.