Französische IS-Rückkehrerinnen wegen Terror-Vorwürfen vor Gericht
Drei französische IS-Rückkehrerinnen stehen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor Gericht.

Wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung müssen sich drei französische IS-Rückkehrerinnen seit Montag vor Gericht verantworten.
Die drei Frauen im Alter von 34, 42 und 67 Jahren gehören zum Umfeld der Dschihadisten Fabien und Jean-Michel Clain, die die islamistischen Anschläge in Paris im November 2015 mit 130 Todesopfern und mehr als 350 Verletzten für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat reklamiert hatten.
Den beiden jüngeren Frauen wird zudem Vernachlässigung elterlicher Pflichten vorgeworfen. Laut Anklage hatten sie ihre insgesamt acht Kinder wissentlich in ein Kriegsgebiet gebracht und durch ihre Mitgliedschaft in einer Terrororganisation gefährdet.
Frauen entschieden sich «bewusst» für den IS
Die drei Frauen hätten sich «sehr bewusst entschieden», nach der Ausrufung des sogenannten Kalifats im Irak und Syrien durch den IS nach Syrien überzusiedeln, heisst es in der Anklageschrift. Ihre Familien hätten von der Dschihadistenmiliz Dienstwohnungen und Gehälter bekommen. Alle drei hätten in Syrien mit den Clain-Brüdern in Kontakt gestanden, die für den IS Propaganda machten.
Die Brüder hatten unter anderem ein Bekennervideo nach den Anschlägen auf die Konzerthalle Bataclan sowie auf Café- und Restaurantbesucher veröffentlicht, bei denen im November 2015 insgesamt 130 Menschen getötet wurden.
Der Prozess findet vor einem Sondergericht statt und soll bis Ende des Monats dauern. Den Frauen drohen im Fall einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft.