Frankreich verbietet ab Januar neue im Ausland entsandten Imame
In Frankreich sind ab Januar neu entsandte ausländische Imame nicht mehr zugelassen. Damit will man «islamistischen Separatismus» bekämpfen.

Das Wichtigste in Kürze
- Marokko, Algerien und Co. dürfen ab Januar keine Imame mehr nach Frankreich entsenden.
- Mit der Massnahme will man verhindern, dass Imame Bedienstete ausländischer Staaten sind.
- Macron will damit «islamistischen Separatismus» bekämpfen.
Frankreich lässt ab 1. Januar keine weiteren aus dem Ausland entsandten Imame mehr zu. Innenminister Gérald Darmanin gab am Freitag in einem Brief an die betroffenen Staaten bekannt, dass die bereits Anfang 2020 von Präsident Emmanuel Macron auf den Weg gebrachte Änderung nun in Kraft treten soll. Bereits in Frankreich befindliche entsandte Imame haben demnach bis Ende März Zeit, ihren Status zu ändern.

Die bislang aus Staaten wie Marokko, Tunesien und Algerien entsandten islamischen Geistlichen müssen ab dem 1. April Innenminister Darmanin zufolge einen neuen Status haben – und direkt von ihrem in Frankreich befindlichen Moscheenverein bezahlt werden. Mit dem Gesetz soll sichergestellt werden, dass in Frankreich tätige Imame nicht Bedienstete ausländischer Staaten sind. Zu diesem Zweck soll auch die Ausbildung von Imamen an französischen Hochschulen ausgebaut werden.
Das Ende der Entsendung ausländischer Imame ist Teil mehrerer Massnahmen, die Präsident Macron im Februar 2020 auf den Weg gebracht hatte, um «islamistischen Separatismus» zu bekämpfen. Mit ihnen soll unter anderem auch verhinderten werden, dass französische Moscheen aus dem Ausland finanziert werden.
Mitte Dezember hatte auch Deutschland mit der Türkei ein Ende der Entsendung von Imamen aus dem Land vereinbart.