Foto von Sarkozy im Knast wäre 50‘000 Fr. wert
Der französische Ex-Präsident Nicolas Sarkozy sitzt seit Dienstagmorgen im Gefängnis. Dort wird er vollkommen abgeschirmt – auch um Fotos zu verhindern.

Das Wichtigste in Kürze
- Nicolas Sarkozy wird im Knast streng abgeschirmt – auch um Handyfotos zu verhindern.
- Schnappschüsse von Frankreichs Ex-Präsident wären wohl mindestens 50'000 Franken wert.
- Sarkozy sitzt seit Dienstagmorgen in einer neun Quadratmeter grossen Einzelzelle ein.
Knast statt Elysee-Palast: Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy sitzt seit Dienstag im Pariser Hochsicherheitsgefängnis «La Santé» (zu deutsch: Gesundheit) ein.
In der sogenannten Libyen-Affäre war er zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.
Vor den Augen zahlreicher Unterstützer stieg er am Dienstagmorgen vor seinem Haus in ein Auto, das ihn zum Gefängnis brachte.

Die Fotografen hielten den historischen Moment mit ihren Kameras fest: Noch nie zuvor war ein französischer Staatschef zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Es dürften fürs Erste die letzten Bilder Sarkozys sein. Denn in der Haftanstalt wird alles dafür getan, den 70-Jährigen abzuschirmen.
Mithäftlinge könnten mit Schmuggel-Handys Fotos schiessen
Mit den anderen Insassen soll Sarkozy nicht in Kontakt kommen. Eine Vorzugsbehandlung also? Eher nicht.
Vielmehr geht es darum, ihn zu schützen. Etwa vor Fotos, die andere Verbrecher vom französischen Präsidenten der Jahre 2007 bis 2012 knipsen könnten.
Ein Schnappschuss Sarkozys im Knast wäre 50'000 Franken und mehr wert, sagte ein Pariser Fotograf der «Bild»-Zeitung.
Mithäftlinge könnten versucht sein, sich ein Handy reinschmuggeln zu lassen – weil sie das Geschäft ihres Lebens wittern.
Neun-Quadratmeter-Zelle statt Präsidenten-Suite
Beim Hofgang wie auch in der Zelle wird Nicolas Sarkozy deshalb allein bleiben. Nur die Wärter, die auf ihn aufpassen, kommen mit ihm in Kontakt.
Bekannt ist, dass der Ex-Präsident in einer neun Quadratmeter grossen Einzelzelle leben wird. Darin stehen ein Bett, ein Schreibtisch und ein Stuhl. Dazu kommen Dusche und WC.

Auch eine Kochplatte ist in die Zelle integriert, schreibt die Zeitung «Le Parisien». In dem Gefängnis, in dem Sarkozy einsitzt, sei das für diesen Zellentyp aber normal. Die Zelle des früheren Staatsoberhauptes gleiche jener der anderen Insassen wie ein Ei dem anderen.
Am letzten Abend noch einmal im Nobel-Restaurant gegessen
Will Sarkozy verfolgen, was politisch im Lande passiert, kann er sich einen Fernseher mieten. Der Zeitung «Le Figaro» sagte er zudem, dass er auch jede Menge Lesestoff dabei hat: «Ich habe die beiden Bände des Grafen von Monte Cristo eingepackt sowie die Biografie Jésus von Jean-Christian Petitfils.»
Beim Essen wird sich Nicolas Sarkozy wohl umstellen müssen. Austern und Foie Gras waren gestern: Von nun an gibt es den berüchtigten Gefängnisfrass.

An den letzten Abend vor seinem Haftantritt wird der Promi-Häftling wohl noch lange denken, wenn er aus dem Blechnapf isst. Denn den verbrachte er mit seiner Familie im Nobel-Restaurant «Le Cinq».