Die Nördlichen Breitmaulnashörner sind vom Aussterben äusserst bedroht. Forscher lassen nun aber Hoffnung aufkommen.
nördliches breitmaulnashorn
Eines der beiden letzten verbliebenen weiblichen Nördlichen Breitmaulnashörner (l) und das weibliche südliche Breitmaulnashorn Tauwa stehen in dem Wildtierreservat Ol Pejeta nebeneinander. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wissenschaftler erzeugten Embryos von zwei Nördlichen Breitmaulnashörnern.
  • Von der Art existieren nur noch zwei Weibchen, die beide keine Kälber austragen können.

Wissenschaftler haben erfolgreich Embryos von zwei Nördlichen Breitmaulnashörnern erzeugt und damit die Hoffnung genährt, die äusserst bedrohte Art vor dem Aussterben zu retten.

Die Forscher im italienischen Cremona nutzten dazu Eizellen der beiden einzigen noch lebenden Nashorn-Kühe der Spezies und befruchtete sie mit Samen von zwei bereits verstorbenen Bullen, wie das Wissenschaftlerkonsortium BioRescue am Mittwoch mitteilte.

Nur noch zwei Tiere auf der ganzen Welt

Es gibt nur noch zwei Tiere dieser Art weltweit: Die beiden Weibchen können jedoch keine Kälber mehr austragen. Die 30-jährige Nashorn-Kuh Najin und ihre 19-jährige Tochter Fatu leben im Schutzgebiet Ol Pejeta in Kenia, wo im vergangenen Jahr Sudan, der letzte Bulle, starb.

nördliche breitmaulnashörner
Zachariah Mutai, Hauptpfleger der Nördlichen Breitmaulnashörner, isoliert im Ol Pejeta Conservancy die Nördlichen Breitmaulnashorn-Weibchen, Najin (l, Tochter vom gestorbenen Bullen «Sudan») und Fatu (r, Enkelin vom gestorbenen Bullen «Sudan») vor einer Eizellentnahme-Prozedur. - dpa

Sie werden 24 Stunden am Tag bewacht. Im August entnahmen Tiermediziner in einer riskanten zweistündigen Operation den beiden Tieren Eizellen. Die Techniken waren zuvor jahrelang erforscht und erprobt worden.

In Italien wurden die Eizellen befruchtet und in flüssigem Stickstoff gelagert, um sie später in Leihmutter-Tiere, vermutlich Südliche Breitmaulnashörner, einzupflanzen.

Es bleibt «ein langer Weg»

Der Chef von Ol Pejeta, Richard Vigne, sprach von einem «grossen Schritt vorwärts», warnte aber zugleich, dass es noch «ein langer Weg» sei. Zugleich müsse sich das «menschliche Verhalten grundlegend ändern», wenn Lehren aus dem Schicksal der Nashörner gezogen werden sollten.

Weltweit gibt es noch fünf Nashorn-Arten. Aufgrund ihrer Grösse und ihrer dicken Haut haben die Tiere kaum natürliche Feinde, durch Wilderei wird ihre Population jedoch stark dezimiert. Rhinozeros-Hörner sind vor allem in Asien begehrt, wo ihnen Heilwirkung zugeschrieben wird.

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