Es ist der dritte Flug in nur einer Woche, bei dem durch Turbulenzen Menschen verletzt wurden. In der Türkei brach sich eine Flugbegleiterin die Wirbelsäule.
Türkei
Bei einem Inlandflug in der Türkei ist es zu Turbulenzen gekommen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Erneut ist bei Turbulenzen während eines Fluges ein Mensch schwer verletzt worden.
  • Eine Flugbegleiterin brach sich die Wirbelsäule, als der Flieger plötzlich absackte.
  • Die Anzahl und Stärke der Turbulenzen wird mit dem Klimawandel zunehmen, sagt ein Experte.
Ad

Es ist der dritte Flieger, der innerhalb nur einer Woche in Turbulenzen gerät. Und wieder wird ein Mensch schwer verletzt.

Eine Flugbegleiterin hat sich am Samstag auf einem Inlandsflug in der Türkei die Wirbelsäule gebrochen, schreibt die türkische Zeitung «Hürriyet». Die Frau wurde an die Kabinendecke geschleudert, als das Flugzeug infolge heftiger Turbulenzen plötzlich absackte.

Zuvor hatte der Pilot der Turkish-Airlines-Maschine die Passagiere aufgefordert, sich anzuschnallen. Die Flugbegleiterin schaffte es jedoch nicht rechtzeitig auf ihren Platz.

Der Flieger war von Istanbul nach Izmir unterwegs. Dort wurde die Frau in ein Spital gebracht.

Ein Toter und Dutzende Verletzte bei turbulenten Flügen

Erst wenige Tage zuvor war ein Passagier der Singapore Airlines bei starken Turbulenzen gestorben. 20 Fluggäste kamen mit schweren Verletzungen auf die Intensivstation. Das Flugzeug hatte über der Westküste von Myanmar plötzlich 2000 Meter an Höhe verloren.

Dramatische Szenen an Bord eines Flugzeugs von Singapore Airlines: Flugpassagiere werden beim plötzlichen Absturz der Maschine zur Decke geschleudert. - X/ @janethleontv

Mehrere der Passagiere mussten nach dem Vorfall am Rücken operiert werden. Sie waren an der Wirbelsäule und am Rückenmark verletzt worden.

Am Sonntag geriet dann ein Flugzeug von Qatar Airways über der Türkei in Turbulenzen. Zwölf Menschen wurden verletzt.

«Es waren die schlimmsten 15 Sekunden meines Lebens», sagte ein Reisender nach der Landung. «Das Essen war überall. Ich sah einige Leute, die wortwörtlich durch das Flugzeug geflogen sind.»

Pilot rät zum Dauer-Anschnallen

Viele der Passagiere waren zum Zeitpunkt der Turbulenzen nicht angeschnallt. Das Problem: Erschütterungen sind meist nicht absehbar und tauchen wie aus dem Nichts auf.

Singapore Airlines
Die Passagiere erlebten im Flugzeug von Singapore Airlines starke Turbulenzen.
Singapore Airlines Flugzeug Turbulenzen
Bei derart starken Turbulenzen besteht für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter die grösste Gefahr, da sie meist nicht angeschnallt sind.
Singapore Airlines Flugzeug Turbulenzen
Viele der Passagiere verletzten sich, unter anderem, weil sie nicht angeschnallt waren.
singapore
Laut Swiss-Pilot Peter Wild passiert das Gefährliche bei Turbulenzen grösstenteils im Inneren des Flugzeugs.

Swiss-Pilot Peter Wild rät deshalb: «Wenn man sicher sein will, sollte man während des ganzen Fluges angeschnallt bleiben.»

Auch lose Gegenstände, die infolge der Turbulenzen im Flugzeug herumfliegen, können zur Gefahr werden. Singapore Airlines hat als Reaktion auf den jüngsten Unfall mit einem Toten reagiert und die eigenen Regeln verschärft. In Gebieten mit Turbulenzen wird künftig kein Essen mehr ausgeteilt. Auch soll die Crew lose Objekte besser sichern.

Luftfahrt-Experte: «Turbulenzen werden mit dem Klimawandel stärker»

Ist es reiner Zufall, dass es innerhalb kürzester Zeit auf mehreren Flügen zu Turbulenzen mit mehreren Verletzten kam? Der britische Luftfahrt-Experte Tim Atkinson hat keine guten Nachrichten.

Hast du Angst vor dem Fliegen?

«Turbulenzen werden mit dem Klimawandel häufiger und stärker», sagte Atkinson der BBC. Die Flugindustrie beschäftige sich schon länger mit dem Thema.

Laut einer Studie der britischen Universität Reading hat sich die Dauer der Turbulenzen im vergangenen halben Jahrhundert erhöht. Starke Turbulenzen nehmen demnach um 55 Prozent zu. Auch die Dauer leichter Turbulenzen ist deutlich gestiegen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Singapore AirlinesKlimawandelNachrichtenLuftfahrtStudiePilotBBC