Festnahmen bei Protesten von Soldatenfrauen in Russland

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Russland,

In Moskau und Jekaterinburg haben Angehörige von mobilisierten Russen demonstriert. Mindestens sieben Personen wurden verhaftet.

Russland Soldaten Frauen
In Moskau versammelten sich die Frauen vor dem Grab des unbekannten Soldaten. - Screenshot X/@nexta_tv

Bei Protesten von Angehörigen der für den Ukraine-Krieg mobilisierten Russen hat die Polizei in Moskau und der Millionenstadt Jekaterinburg mehrere Menschen festgenommen. In Jekaterinburg am Uralgebirge seien fünf Personen während der Niederlegung von Blumen an einem Soldatendenkmal von Polizisten in Zivil abgeführt worden, berichtete die Bürgerrechtsplattform OWD-Info am Samstag.

In Moskau nahm die Polizei nach Informationen des Internetportals Sota zwei Personen auf das Revier mit. Beide Journalisten wurden demnach inzwischen wieder freigelassen.

Aufgerufen zu der Protestaktion hatte die Bewegung «Putj domoi» («Weg nach Hause»), die von Ehefrauen mobilgemachter Russen ins Leben gerufen wurde. In sieben Städten legten Aktivistinnen an Denkmälern für die gefallenen sowjetischen Soldaten des Zweiten Weltkriegs Blumen nieder.

Rote Nelken vor dem Grab des unbekannten Soldaten

In Moskau nutzten sie bei der insgesamt zehnten Protestaktion gegen den von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Krieg gegen die Ukraine das Grab des unbekannten Soldaten an der Kremlmauer. Vor dem Denkmal bildete sich eine lange Schlange von Menschen mit vorwiegend roten Nelken.

Die Polizei war mit vielen Kräften vor Ort. Auch unweit des Roten Platzes war ein grösseres Polizeiaufgebot, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete.

Die Behörden hatten vor einer Beteiligung an der Protestaktion gewarnt. «Wegen der Verbreitung von Aufrufen im Internet, darunter auch auf sozialen Netzwerken, zur Teilnahme an einer Massenaktion im Zentrum Moskaus, hält es die Staatsanwaltschaft Moskaus für nötig, vor der Unzulässigkeit von Gesetzesverstössen zu warnen», hiess es in einer Pressemitteilung der Behörde. Polizisten suchten vor der Veranstaltung gezielt Journalisten auf, um sie von der Berichterstattung abzubringen. Auch deutsche Journalisten waren davon betroffen.

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