Wie weiter mit der AfD? Wird sie demnächst sogar direkt an der Bundesregierung beteiligt? Viele Deutsche halten das für durchaus möglich.
AfD Thüringen-Chef der AfD Björn Höcke (r) gratuliert dem Thomas Kemmerich (FDP) nach der Wahl. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa
AfD Thüringen-Chef der AfD Björn Höcke (r) gratuliert dem Thomas Kemmerich (FDP) nach der Wahl. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fast jeder zweite Deutsche glaubt, dass die AfD bald Regierungsverantwortung übernimmt.
  • Dabei lehnen fast 60 Prozent eine Regierungsbeteiligung der AfD grundsätzlich ab.
  • Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov der dpa hervor.

Nach dem Polit-Beben durch die Wahl in Thüringen ist die Nähe einer Partei zur AfD das grosse Thema in Deutschland. Dies gibt der Partei offenbar Aufschwung.

Fast jeder zweite Deutsche sieht die AfD bis 2030 bald in der Regierungsverantwortung. Nur 29 Prozent der Befragten hält dies für nicht möglich. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa hervor.

Zwei Drittel gegen AfD-Regierungsbeteiligung

In Thüringen war mit dem FDP-Politiker Thomas Kemmerich vergangene Woche erstmals ein Ministerpräsident mit Stimmen der AfD gewählt worden. Das hat bundesweit ein politisches Beben ausgelöst und die Debatte über den Umgang mit der AfD massiv angeheizt.

Nach der Ministerpräsidentenwahl
Thomas Kemmerich war massiver Kritik ausgesetzt, nachdem er mit AfD-Stimmen zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt wurde. - dpa

Laut YouGov-Umfrage findet ein Viertel der Deutschen (26 Prozent) eine Beteiligung der AfD an einer Landesregierung in Ordnung. 19 Prozent hätten auch mit einer Beteiligung der AfD an einer Bundesregierung kein Problem. Eine klare Mehrheit von 59 Prozent lehnt eine Regierungsbeteiligung der rechten Partei aber grundsätzlich ab.

Eklat trotzdem ein Sieg für die AfD

54 Prozent der Befragten sagen allerdings, der Eklat in Thüringen habe ihr Vertrauen in die Demokratie beschädigt. Als Hauptprofiteur sehen 34 Prozent die AfD. Mit grossem Abstand dahinter liegt die Linke mit 10 Prozent. Alle anderen Parteien werden nur von drei oder vier Prozent als Nutzniesser der Wahl von Kemmerich gesehen.

AfD
Björn Höcke und seine Thüringer AfD werden von den Deutschen als Hauptprofiteur des Eklats angesehen. - Keystone

Ähnlich deutlich fällt das Votum bei der Frage aus, wem der Eklat am meisten geschadet hat. 28 Prozent nennen die FDP, 26 Prozent die CDU. Mit grossem Abstand dahinter folgen die AfD mit 6 Prozent. Zuletzt dann die Linke mit 4 Prozent und SPD und Grüne mit jeweils 2 Prozent.

YouGov befragte vom 7. bis 9. Februar 2074 Personen über 18 Jahren. Die Umfrage fand vor dem angekündigten Verzicht der CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer auf Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur statt.

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