Experte: «Notre-Dame könnte einstürzen»
Vor zwei Monaten gingen die Bilder der brennenden Kathedrale Notre-Dame in Paris um die ganze Welt. Das Gebäude soll noch nicht ganz gerettet sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Notre-Dame ist auch rund zwei Monate nach dem Brand nicht vollständig gerettet.
- Ein französischer Experte warnt, das Gewölbe könne jederzeit einstürzen.
Am 15. April wütete ein Feuer in der Kathedrale Notre-Dame in Paris und zerstörte Grossteile des jahrhundertealten Gebäudes. Heute, fast zwei Monate später, ist die Gefahr noch nicht gebannt.
«Man kann nicht absolut garantieren, dass das Baudenkmal stehen bleibt», sagt Philippe Villeneuve heute Dienstag der Zeitung «Le Figaro». Er ist Chef-Architekt für historische Bauwerke in Paris. «Das Gewölbe könnte nächste Woche genauso gut einstürzen.»

Aktuell sind rund 150 Arbeiter mit dem Wiederaufbau der historischen Kathedrale beschäftigt.
Restauration in nur fünf Jahren?
Nach dem verheerenden Feuer versprach der französische Präsident Emmanuel Macron, man werde den zerstörten Touristenmagneten innert fünf Jahren wieder aufbauen. Philippe Villeneuve hält das für gut möglich.

Aber: «Man hat bereits vor dem Brand an der Restaurierung der Kathedrale gearbeitet», sagt er. Eine vollständige Restaurierung werde daher viel länger dauern.
Brandursache noch unklar
Warum genau die Notre-Dame brannte, ist immer noch nicht geklärt. Auf die hartnäckigen Gerüchte, einer der Arbeiter hätte nach dem Rauchen seine Zigarette nicht gelöscht, will der Architekt nicht eingehen.
«Es hätte viel schlimmer kommen können und in gewisser Weise sind die Schäden begrenzt worden», lautet seine knappe Antwort. Man habe in der kurzen Zeit schon viel erreichen können.