Europäischer Binnenmarkt: Die Schweiz profitiert am meisten
Europäischer Binnenmarkt: Einige Länder profitieren stärker als andere. Das zeigte eine neue Studie.

Das Wichtigste in Kürze
- Der europäische Binnenmarkt ist der grösste Wirtschaftsraum der Welt.
- Eine neue Studie hat gezeigt, dass die Regionen allerdings unterschiedlich profitieren.
- Der grösste Profiteur ist kein EU-Mitglied sondern die Schweiz.
Sowohl viele Griechen als auch Briten schimpften in der Vergangenheit oft über die EU. Sie waren davon überzeugt: Ohne Brüssel wäre es besser. Hinweise auf die Vorteile einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union konnten die Betroffenen nicht überzeugen.
Möglicherweise könnte das daran liegen, dass die Regionen in der EU sehr unterschiedlich vom Europäischen Binnenmarkt profitieren. Die grossen Unterschiede zeigt nun eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung. Das berichtete «Spiegel Online». In der Studie wurden die Auswirkungen des Binnenmarktes auf die Einkommen in den einzelnen Regionen ausgerechnet.
Europäischer Binnenmarkt steigert Pro-Kopf Einkommen im Schnitt
Die Studie zeigte: Alle EU-Bürger profitieren vom Binnenmarkt. Durch den Handel ohne Grenzkontrollen wird das Einkommen jährlich um knapp 480 Milliarden Franken gesteigert. Das entspricht etwa 2,5 Prozent der Wirtschaftsleistung der EU. Der Europäische Binnenmarkt bewirkt ausserdem, dass das Pro-Kopf-Einkommen im Schnitt um knapp 960 Franken höher ist.
Die Autoren der Studie Giordano Mion und Dompinic Ponattu, kommen zum Schluss, dass die Regionen unterschiedlich stark profitieren. Länder im geographischen Zentrum Europas profitieren mehr, vor allem im Vergleich zum südlichen Teil.
Europäischer Binnenmarkt: Die Schweiz mit den grössten Zuwächsen
Die Schweiz, die kein EU-Mitglied ist, aber Teil des Binnenmarkts hat die grössten Zuwächse. In Zürich ist durch den Binnenmarkt das Pro-Kopf-Einkommen um mehr als 4000 Franken gestiegen.
Auch andere Schweizer Regionen haben überdurchschnittliche Zuwächse. Luxemburg und London sind ebenfalls an der Spitze. Allerdings könnte London bald den Zugang zum Binnenmarkt durch den Brexit verlieren.