Den potenziellen Corona-Impfstoff des Biotechunternehmens BioNTech will sich nun die EU sichern. In Verhandlungen wurden bis zu 300 Millionen Dosen reserviert.
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Der Hauptsitz des Biotechnologie-Unternehmens Biontech in Mainz. Foto: Andreas Arnold/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU hat sich in Verhandlungen jetzt bis zu 300 Millionen Dosen reserviert.
  • Mit AstraZeneca schloss die EU bereits Kaufvertrag von 400 Millionen Dosen ab.
  • Allen EU-Bürgern soll der Zugang auch zu diesem Impfstoff gesichert werden.

Die Europäische Union will sich den potenziellen Corona-Impfstoff des Mainzer Biotechunternehmens BioNTech sichern. Die Europäische Kommission schloss am Mittwoch Sondierungsgespräche mit BioNTech und dessen US-Partner Pfizer ab. Dabei geht es um den Kauf von zunächst 200 Millionen Impfstoffdosen, wie die Kommission mitteilte.

Der geplante Vertrag sieht zudem eine Option auf den Kauf von weiteren 100 Millionen Dosen vor. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte, die beiden Firmen machten «vielversprechende Fortschritte» bei der Entwicklung ihres Impfstoffes. «Mit der Unterstützung Deutschlands hat die EU sich in Verhandlungen jetzt bis zu 300 Millionen Dosen reserviert. Das sichert allen EU-Bürgern den Zugang auch zu diesem Impfstoff.»

Millionen Covid-19-Impfstoffdosen für die EU

Die EU will sich wegen der Corona-Pandemie bei einer Reihe von Pharmakonzernen Hunderte Millionen Covid-19-Impfstoffdosen sichern. BioNTech ist das sechste Unternehmen, mit dem die Komission Gespräche abgeschlossen hat. Dies nach einem Bündnis aus Sanofi und GlaxoSmithKline, Johnson & Johnson, CureVac und Moderna. Mit AstraZeneca wurde bereits ein Vertrag über den Kauf von bis zu 400 Millionen Dosen unterzeichnet.

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Im Rennen um einen rettenden Impfstoff gegen das Coronavirus hat die EU-Kommission mit der Mainzer Firma Biontech die mögliche Lieferung von bis zu 300 Millionen Einheiten vereinbart. Foto: Friso Gentsch/dpa - dpa-infocom GmbH

Bei erfolgreichen Studienergebnissen planen BioNTech und Pfizer unverändert, bereits im Oktober die Zulassung ihres Impfstoffes zu beantragen. Bis Ende 2020 könnten dann weltweit bis zu 100 Millionen Impfstoffdosen, bis Ende 2021 rund 1,3 Milliarden Impfstoffdosen hergestellt werden. Die beiden Unternehmen zeigten sich auch offen für eine mögliche Lieferung an die Initiative Covax der Weltgesundheitsorganisation WHO. Mit der auch ärmere Länder Zugang zu einem Impfstoff bekommen sollen.

Pfizer und BioNTech hätten Interesse daran bekundet, hiess es.

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