EU will schärfere Sicherheitsregeln gegen Cyberattacken
Die EU-Kommission will kritische Infrastrukturen wie Spitäler effektiver vor Cyberattacken und Naturkatastrophen schützen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die EU-Kommission will schärfere Sicherheitsregeln gegen Cyberattacken.
- Kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser sollen so besser geschützt werden.
- Auslöser dafür war der Cyberangriff auf die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA.
Spitäler, Energienetzwerke und andere kritische Infrastrukturen in der EU sollen besser vor Cyberangriffen und Naturkatastrophen geschützt werden. Die EU-Kommission schlug am Mittwoch vor, die geltenden Sicherheitsregeln für Netz- und Informationssysteme in der Union zu verschärfen.
Kritische Infrastrukturen und Dienstleistungen müssten vor Cyberangriffen und Kriminellen, aber auch vor Naturkatastrophen sicher sein, hiess es. Zusätzlichen Schutz könne auch der Aufbau eines Netzes von Sicherheitszentren bieten. Dieses solle drohende Angriffe frühzeitig erkennen und bekämpfen.

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell verwies bei der Vorstellung der Vorschläge auf den Angriff auf das IT-System der Europäischen Arzneimittel-Behörde EMA. Bei ihm hatten unbekannte Hacker illegal Dokumente über den Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer erbeutet.
«Unsere Krankenhäuser, Abwassersysteme oder Verkehrsinfrastruktur sind nur so stark wie ihre schwächsten Anbindungen», sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Sie betonte zudem, dass sich Störungen in einem Teil der EU auch auf wesentliche Dienstleistungen anderswo auswirken könnten. Allein 2019 gab es nach Angaben der EU-Kommission rund 450 sicherheitsrelevante Zwischenfälle bei kritischen Infrastrukturen.