EU will russische Gas-Importe bis 2028 komplett stoppen
Die EU plant, russische Importe von Gas spätestens bis 2028 vollständig zu beenden. Ein neues Gesetz soll den Energieausstieg regeln.

Die EU-Staaten haben sich auf ein schrittweises Importverbot für russisches Gas geeinigt. Spätestens ab dem 1. Januar 2028 soll kein Gas aus Russland mehr in die EU gelangen, berichtet das «Handelsblatt».
Der Beschluss betrifft sowohl Pipeline-Gas als auch Flüssigerdgas (LNG) und ist Teil des grösseren Energieplans «REPowerEU». Der Entscheid soll die Abhängigkeit von Russland beenden.
Russische Gas-Importe: EU will Abhängigkeit beenden
Noch im Sommer 2025 stammten nach Angaben der EU-Kommission 13 Prozent aller Gasimporte aus Russland. Vor dem Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 lag der Anteil bei 45 Prozent, so die «Zeit».
Damit würde der Importstopp den grössten Energiewandel in der Geschichte der EU auslösen.
Übergangsphase bis 2028
Kurzfristige Lieferverträge gelten nach dem Plan nur noch bis zum 17. Juni 2026, langfristige Verträge bis zum Jahr 2028. Die Energieminister einigten sich auf eine Übergangsphase.
So können die Mitgliedsstaaten Versorgungsengpässe vermeiden. Der dänische Minister Aagaard sprach in Luxemburg von einem starken Signal für die Energieunabhängigkeit Europas, schreibt die «Tagesschau».

Gleichzeitig will die EU die Infrastruktur für Flüssigerdgas weiter ausbauen. Deutschland, Spanien und Italien sollen eine zentrale Rolle bei der Verteilung von LNG-Importen spielen.
Widerstand aus Osteuropa und Sonderregelungen
Ungarn und die Slowakei hatten versucht, den Beschluss zu blockieren, wurden aber überstimmt. Beide Länder dürfen in Ausnahmefällen Gaslieferungen bis 2029 weiterführen, um Übergangslösungen zu schaffen, berichtet der «Spiegel».
Eine zusätzliche Verordnung sieht vor, dass auch russisches LNG bereits ab Anfang 2027 verboten werden könnte. Dies soll im Rahmen des 19. EU-Sanktionspakets gegen Russland beschlossen werden.
Mit dem Importstopp bis 2028 treibt die EU ihren Kurs fort, Energiequellen zu diversifizieren und politische Abhängigkeiten zu reduzieren.