EU verschiebt geplante Gegenzölle auf US-Produkte
Die EU verlängert die Aussetzung von Gegenzöllen auf US-Produkte bis Anfang August. Das teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit.

Das Wichtigste in Kürze
- Die EU verlängert die Aussetzung der Gegenzölle trotz Trumps neuer Zollandrohungen.
- Bis zum 1. August soll weiter an einer Verhandlungslösung gearbeitet werden.
- Die EU bereitet neue Gegenzölle vor – falls es keine Einigung mit den USA gibt.
Im Zollkonflikt mit den USA setzt die EU trotz der erneuten Eskalation durch US-Präsident Donald Trump vorerst keine Gegenzölle in Kraft.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte an Sonntag in Brüssel an, die Aussetzung der Massnahmen bis Anfang August zu verlängern.
Aussetzung wäre am Dienstag ausgelaufen
Die Aussetzung der Gegenzölle wäre ursprünglich in der Nacht zum Dienstag ausgelaufen. US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag neue Zölle gegen EU-Produkte in Höhe von 30 Prozent ab August angedroht.
«Die Vereinigten Staaten haben uns einen Brief mit Massnahmen geschickt, die in Kraft treten würden, wenn es keine Verhandlungslösung gibt. Daher werden wir auch die Aussetzung unserer Gegenmassnahmen bis Anfang August verlängern», sagte von der Leyen.
Sie hatte bereits am Samstag in einer Mitteilung auf der Plattform X gesagt, man wolle weiter an einer Lösung bis zum 1. August arbeiten.
Aktion und Reaktion
Die EU hatte die Gegenzölle auf US-Produkte im Umfang von rund 21 Milliarden Euro als Reaktion auf US-Zölle für Stahl und Aluminium vorbereitet.
Sie wurden wegen der laufenden Verhandlungen mit Washington ausgesetzt. Die Liste umfasst US-Waren wie Jeans und Motorräder.
Derzeit arbeiten die EU-Staaten an einer zweiten Liste mit US-Produkten im Wert von insgesamt bis zu 95 Milliarden Euro.
Trump droht jedoch damit, im Falle von EU-Gegenmassnahmen wiederum mit noch höheren Zöllen auf EU-Produkte zu reagieren.