EU-Staaten warnen Nordkorea vor Truppenhilfe für Russland
Die EU-Staaten warnen Nordkorea vor einer direkten Beteiligung an Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Mitwirken nordkoreanischer Truppen wäre ein einseitiger feindseliger Akt mit ernsthaften Konsequenzen für den Frieden und die Sicherheit in Europa und weltweit, heisst es in einer vom EU-Aussenbeauftragten im Namen der 27 Länder veröffentlichten Erklärung. Es würde demnach einen schwerwiegenden Verstoss gegen das Völkerrecht darstellen, einschliesslich der grundlegendsten Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen.
Mit Blick auf Russland heisst es in der Erklärung, die vertiefte militärische Zusammenarbeit des Landes mit Nordkorea zeige, dass es trotz seiner erklärten Bereitschaft zu Verhandlungen nicht aufrichtig an einem gerechten, umfassenden und dauerhaften Frieden interessiert sei. Russland eskaliere und suche verzweifelt jede mögliche Hilfe für seinen Krieg – auch von Akteuren, die den globalen Frieden und die Sicherheit schwerwiegend störten.
Südkoreanischer Geheimdienst: 3.000 Soldaten in Russland
Laut dem südkoreanischen Geheimdienst soll Nordkorea insgesamt bereits 3.000 Soldaten nach Russland geschickt haben. Die Truppen befinden sich demnach derzeit in Militäreinrichtungen, wo sie mutmasslich für einen Einsatz gegen die Ukraine vorbereitet werden sollen. Auch die US-Regierung hat eigenen Angaben nach gesicherte Erkenntnisse dazu, dass sich nordkoreanische Truppen in Russland aufhalten. Was sie dort täten, bleibe abzuwarten, sagte zuletzt US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
Über mögliche Reaktionen auf die jüngsten Entwicklungen will die EU nun mit internationalen Partnern beraten. Der Handlungsspielraum ist allerdings begrenzt, da es gegen Nordkorea schon heute weitreichende Sanktionen gibt.