Die österreichische Klimaaktivistin Schilling gibt zu, den Grünen gegenüber kritisch eingestellt gewesen zu sein. Die Partei hält zu ihrer EU-Spitzenkandidatin.
Lena Schilling Grüne Österreich
Lena Schilling, EU-Spitzenkandidatin der österreichischen Grünen, ist derzeit diversen Vorwürfe ausgesetzt. (Archivbild) - Keystone

Unbeirrt von neuen Vorwürfen gegen ihre Spitzenkandidatin für die EU-Wahl halten die österreichischen Grünen an Lena Schilling fest.

Bei den Vorwürfen handle es sich um den «hemmungslosen Versuch, eine junge, engagierte Frau fertigzumachen», sagte die Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer am Mittwoch in Wien. «Die Grenzen sind überschritten.»

Geplanter Fraktionswechsel nach Parlamentseinzug?

Die jüngst bekanntgewordenen Chats bezeichnete Schilling als aus dem Zusammenhang gerissen und bestritt deren scheinbare Aussage. Laut diesen von Medien veröffentlichten Nachrichten soll die Klimaaktivistin an eine damalige Freundin geschrieben haben, dass sie nach der Wahl zur Linksfraktion im EU-Parlament wechseln wolle und die Grünen eigentlich hasse.

«Ich war kritisch gegenüber den Grünen», gestand Schilling ein. Aber die Partei sei als einzige wirklich engagiert im Kampf gegen die Klimakrise, was sie letztlich überzeugt habe. Aus Dankbarkeit für die grosse Unterstützung in den vergangenen Tagen werde sie nun auch Mitglied der Grünen, kündigte die 23-Jährige an, die als bekannteste Klimaaktivistin Österreichs gilt. Voglauer bezeichnete Schilling als «politisches Ausnahmetalent», um das sich auch andere Parteien bemüht hätten.

Menschen «verärgert und verletzt»

Zweieinhalb Wochen vor der EU-Wahl gehört die von der Zeitung «Der Standard» ausgelöste Diskussion zu den wichtigsten innenpolitischen Themen des Landes. Das Blatt hatte 50 Personen aus dem Umfeld Schillings befragt und dabei den Eindruck bekommen, dass die Kandidatin ein problematisches Verhältnis zur Wahrheit haben könnte.

Schilling habe viele Menschen verärgert oder verletzt und einige durch das Verbreiten von Gerüchten sogar in existenzbedrohende Schwierigkeiten gebracht, so das Blatt. Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler hatte bei Bekanntwerden der ersten Vorwürfe von «anonymem Gemurkse» und «Gefurze» gesprochen, was ihm in der Öffentlichkeit Kritik einbrachte.

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