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EU schafft Passstempel ab - Neues Grenzsystem startet

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Belgien,

Ab heute führen erste EU-Länder das neue Grenzsystem ein. Auch die Schweiz wird schon bald folgen.

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An europäischen Flughäfen wurde das neue EU-Grenzsystem eingeführt. - pixabay

Adieu Passstempel: Ab heute (12. Oktober) startet an Grenzübergängen nach Europa ein neues Einreisesystem für Nicht-EU-Bürger. Das neue Verfahren soll schrittweise eingeführt werden, mehr Daten erfassen und dadurch Kriminalität bekämpfen, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte.

In Deutschland führt zunächst der Flughafen Düsseldorf das sogenannte Ein- und Ausreisesystem («Entry-Exit-System – EES») ein.

Biometrische Daten werden abgespeichert

Für deutsche Staatsangehörige oder Staatsangehörige anderer EU-Länder ändert sich nichts. Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger können sich künftig elektronisch an speziellen Schaltern registrieren. Ausnahmen gibt es dabei etwa für Menschen, die eine Aufenthaltskarte besitzen und in unmittelbarer Beziehung zu einem EU-Bürger stehen.

Einreisende müssen laut EU neben den üblichen Angaben aus dem Reisepass auch biometrischen Daten, also Fingerabdrücke und Gesichtsbilder, machen und speichern lassen. Ausserdem wird das Ein- und Ausreisedatum festgehalten. Um den Prozess an der Grenze zu beschleunigen, lassen sich manche Daten schon vorab per App oder am Selbstbedienungsschalter abgeben.

Auch Schweiz wird System einführen

In den kommenden sechs Monaten soll das System nach und nach in allen 29 Ländern des Schengenraums eingeführt werden. Neben 25 EU-Staaten sind das Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Ab dem 10. April 2026 soll es dann an allen Übergangsstellen europäischer Aussengrenzen funktionieren. Dann soll auch der Stempel im Pass Geschichte sein.

In Deutschland folgen dafür nach dem Flughafen Düsseldorf die Flughäfen Frankfurt am Main und München, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Alle weiteren Flughäfen sowie die Häfen an den Seeaussengrenzen sollen demnach allmählich dazukommen. Übrigens: Auch Zugreisende können betroffen sein – etwa bei Reisen mit dem Eurostar von London nach Paris, Brüssel oder Amsterdam.

EU hofft auf mehr Sicherheit

Für alle EU-Bürgerinnen und Bürger haben die neuen Regeln erst einmal keine direkten Auswirkungen. Zwar könnten die Kontrollen bei der Einreise nach den Plänen der EU langfristig schneller gehen, davon profitieren aber besonders Menschen ohne Staatsangehörigkeit eines EU-Landes.

Die EU will durch das neue System vor allem für mehr Sicherheit sorgen und Kriminelle frühzeitig aus dem Verkehr ziehen. So soll etwa mit der Speicherung biometrischer Daten Identitätsdiebstahl bekämpft werden, hiess es von der Brüsseler Behörde. Demnach soll es zudem zuverlässige Informationen zu Menschen liefern, die ihre Aufenthaltsdauer überschreiten.

Der zuständige EU-Kommissar Magnus Brunner bezeichnete das EES als digitales Rückgrat der neuen gemeinsamen europäischen Migrations- und Asylpolitik. «Mit seiner Einführung modernisieren wir die Verwaltung unserer Aussengrenzen», sagte Brunner laut Mitteilung.

ETIAS-Reisegenehmigung kommt auch bald

Das EES ist der erste Schritt eines neuen von der EU angestrebten Grenzsystems: Im letzten Quartal 2026 soll laut EU zusätzlich eine kostenpflichtige Einreisegenehmigung für EU-Ausländer verpflichtend werden, die nicht ohnehin ein Visum brauchen.

Davon sind Staatsangehörige aus über 50 Ländern betroffen – etwa den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Israel oder Südkorea. Sie müssen dann eine sogenannte ETIAS-Reisegenehmigung beantragen, die etwa wegen Sicherheitsbedenken der Behörden auch abgelehnt werden kann. Ähnliche Systeme existieren bereits in Grossbritannien und den USA.

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Kommentare

User #2476 (nicht angemeldet)

Geht es um Sicherheit oder Totalüberwachung?

User #6171 (nicht angemeldet)

Alles wird sicherer znd besser. Vielen Dank, ich fühle mich so gut beschützt.

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