Die EU-Kommission will sich im Geldwäsche-Skandal um die dänische Danske Bank einschalten. Am Mittwoch hat der Bank-Vorstandschef seinen Rücktritt angekündigt.
Danske Bank
Das Logo der dänischen Danske Bank in Tallinn. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Kommission will sich mit dem Geldwäsche-Skandal in der Danske Bank beschäftigen.
  • Sie will herausfinden, ob auch Fehler von Seiten der Bankaufsichtsbehörden passiert sind.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das grösste Kreditinstitut Dänemarks, weil in einer estnischen Filiale Geld im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro gewaschen worden sein soll. Die Bank hatte erklärt, die verdächtigen Transaktionen in Estland könnten noch nicht genau beziffert werden. Am Mittwoch hatte Vorstandschef Thomas Borgen seinen Rücktritt angekündigt.

Die EU-Kommission will sich im Geldwäsche-Skandal um die dänische Danske Bank einschalten. Sie werde am 2. Oktober mit dem dänischen und dem estnischen Minister sprechen, kündigte EU-Justizkommissarin Vera Jourova am Donnerstag in Brüssel an. «Ich will verstehen, wo die Fehler hauptsächlich passiert sind.»

«Verdächtige Transaktionen»

Es geht um die Jahre 2007 bis 2015. In der Zeit habe die estnische Filiale etwa 10'000 Kunden aus dem Ausland gehabt, die rund 200 Milliarden Euro bewegt hätten. «Ein grosser Teil dieser 200 Milliarden Euro, die durch die Filiale flossen, sind verdächtige Transaktionen», sagte Anwalt Ole Spiermann, der die interne Untersuchung leitet. Genaueres müssten die Behörden ermitteln.

Sie wolle herausfinden, ob auch Fehler von Seiten der Bankaufsichtsbehörden passiert seien, sagte EU-Kommissarin Jourova. Gegebenenfalls müsse die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (eba) eingeschaltet werden. «Das Ausmass des Skandals ist schockierend», sagte sie. «Wir müssen Geldtransfers, die von ausserhalb Europas kommen, genauer überprüfen.»

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