Mosambik kämpft gegen einen wachsenden Einfluss von Terroristen im Norden des Landes. Die EU zieht nun in Betracht, eine Ausbildungsmission zu entsenden.
Mosambik
Wenige Wochen nach dem verheerenden Zyklon «Idai» ist ein weiterer tropischer Wirbelsturm in Mosambik auf Land getroffen. Hier zerstörte und beschädigte Gebäude in Pemba. Foto: Neidi De Car Valho/UNICEF/AP - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Norden Mosambiks verüben islamistische Rebellen seit 2017 brutale Angriffe.
  • Die EU erwägt nun der Regierung zu helfen und eine Ausbildungsmission zu entsenden.
  • Damit wollen sie die Streitkräfte der Region durch Beratung und Ausbildung unterstützen.

Die EU erwägt eine Reaktion auf den wachsenden Einfluss von Terroristen im Norden Mosambiks. In Betracht gezogen wird der Start eines Militäreinsatzes zur Unterstützung der Regierungstruppen.

«Wir werden versuchen, eine Ausbildungsmission zu entsenden, wie wir sie in der Sahelzone haben. Dies um die Sicherheitslage in Mosambik beherrschbar zu machen.» Das sagte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Donnerstag bei einem Treffen der Verteidigungsminister der EU-Staaten in Brüssel. Die Regierung des südostafrikanischen Landes habe um Hilfe gebeten.

Josep Borrell
Josep Borrell, EU-Aussenbeauftragter, während einer Pressekonferenz. Foto: Francois Walschaerts/AFP/AP/dpa/Archiv - dpa-infocom GmbH

Im Norden Mosambiks verüben islamistische Rebellen seit 2017 brutale Angriffe. Dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge wurden mehr als 530'000 Menschen vertrieben. Die Rebellion hat Experten zufolge ihre Wurzeln in den Missständen und Klagen der Bewohner der Region. Diese ist sehr arm und wurde jahrelang von der Regierung vernachlässigt.

Zuletzt hatte es unter anderem mehrfach Angriffe auf die Küstenstadt Palma gegeben. In der Region ist der französische Energiekonzern Total an einem knapp 17 Milliarden Euro teuren Flüssiggasprojekt beteiligt. Er brachte in Reaktion auf die Offensive der Terroristen gut 1000 Mitarbeiter in Sicherheit.

Krise in der Konfliktprovinz spitzt sich zu

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) warnte zuletzt vor einer sich zuspitzenden Krise in der Konfliktprovinz Cabo Delgado. Inmitten der Gewalt seien Tausende Menschen auf der Flucht. Knapp eine Million Menschen seien aktuell von grossem Hunger betroffen. Allein nach einem Angriff auf die Stadt Palma im März seien 50'000 Menschen geflohen.

Wie ein EU-Einsatz in Mosambik genau aussehen könnte, blieb zunächst unklar. An der Ausbildungsmission für die Sahelzone (EUTM Mali), die Borrell als Orientierungspunkt nannte, sind bis zu 1077 Soldaten beteiligt.

Ziel des Einsatzes ist es, die Streitkräfte in der Region durch Beratung und Ausbildung zu unterstützen. Damit diese Bedrohungen durch terroristische Gruppen effektiv entgegentreten können. Eine Beteiligung an Kampfeinsätzen umfasst das Mandat allerdings nicht.

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