Mosambik: Treffen wegen militärischer Einsatzgruppe wurde verschoben
Das Wichtigste in Kürze
- Mosambik kämpft mit ständigen Angriffen von islamistischen Terrormilizen.
- Jetzt soll eine Eingreifgruppe aus den Nachbarländern die Regierung unterstützten.
- Ein Treffen für die definitive Entscheidung musste jedoch verschoben werden.
Seit Wochen liefern sich islamistische Terrormilizen mit Regierungssoldaten Kämpfe in Mosambik. Beim Angriff einer Terrormiliz auf die Stadt Palma im März starben viele Menschen. Seit Wochen strömen Hunderttausende Vertriebene in die Regionalhauptstadt Pemba.
Lage in Mosambik ist weiterhin kritisch
Die Kontrolle über die Stadt konnte von der mosambikanischen Regierung wieder zurückerlangt werden. Gemäss Experten ist die Lage in Palma aber noch immer kritisch. Wegen der Probleme rund um Palma mussten diverse Firmenprojekte in der Region auf unbestimmte Zeit abgesagt werden.
Beispielsweise ein grosses Gasprojekt des Ölkonzerns Total und ein Projekt des US-Konzerns ExxonMobil. Die Projekte wären wichtig für die Chance auf wirtschaftliches Wachstum in Mosambik gewesen.
Expertenkommission empfiehlt militärische Eingreifgruppe
Vor einige Tagen reiste eine Expertenkommission im Auftrag der südafrikanischen Staatengemeinschaft in die Krisen-Provinz Cabo Delgado. Der Vorschlag der Experten ist, eine militärische Eingreifgruppe aus den Nachbarländern einzusetzen. Die Gruppe soll die Regierung in Mosambik im Kampf gegen den Terror unterstützten.
Doch dieser Vorschlag ist nicht ganz einfach umzusetzen. Die Parteien sind sich zwar einig, dass dies ein wichtiger Schritt in der Terrorbekämpfung wäre. Die Ausführung hinterlässt jedoch offene Fragen. Für den Afrikaexperte Fernando Cardoso ist klar: «Die Beteiligung ausländischer Truppen muss auf der Grundlage erfolgen, dass sie akzeptieren, dass die Leitung der Operationen mosambikanisch ist.»
Treffen der Staatsoberhäupter wurde verschoben
Eigentlich hätten sich die Staatsoberhäupter aus der Region am Donnerstag (29. April) über die militärische Einsatztruppe entscheiden sollen. Doch das Treffen konnte nicht stattfinden.
Mokgweetsi Masisi, der Präsident von Botswana, ist in Quarantäne und der südafrikanische Staatschef Cyril Ramaphosa musste vor einem Untersuchungsausschuss aussagen. Nun muss darauf gewartet werden, bis das Treffen stattfinden kann.