An der griechisch-türkischen Grenze bei Kastanies haben in der Nacht 500 Migranten versucht, den Grenzzaun niederzureissen.
griechisch-türkische Grenze
Soldaten der griechischen Armee patrouillieren neben dem Sicherheitszaun an der griechisch-türkischen Grenze. Nachdem die Türkei Anfang März ihre Grenzen für offen erklärt hat, versuchen Tausende Flüchtlinge und Migranten ins EU-Land Griechenland zu kommen. Griechenland versucht das zu verhindern. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa 500 Migranten haben versucht den griechischen Grenzzaun niederzureissen.
  • Dabei warfen türkische Polizisten Tränengasgranaten Richtung griechischer Polizei.

In der Nacht zum Mittwoch ist es an der griechisch-türkischen Grenze erneut zu Zwischenfällen am Übergang von Kastanies/Pazarkule gekommen. Etwa 500 vor allem jugendliche Migranten versuchten, den Grenzzaun auf griechischer Seite nieder zu reissen. Dabei seien von türkischer Seite Tränengasgranaten und Steine auf die Beamten der griechischen Polizei und der Grenzschutzagentur Frontex geschleudert worden. Dies berichtete das griechische Staatsfernsehen.

Einsatz von Tränengas

Die griechischen Beamten setzten starke Ventilatoren ein, um die Tränengas- und Rauchschwaden zurück auf türkisches Territorium zu treiben. Auch sie setzten Tränengas ein. Die Zwischenfälle dauerten etwa eineinhalb Stunden.

Migranten
Migranten stehen auf türkischer Seite vor dem Grenzzaun zu Griechenland. (Symbolbild) - dpa

Gegen 4.00 Uhr seien die Migranten zurück in ein provisorisches Lager in Pazarkule gegangen, wie Augenzeugen berichteten. Seitdem herrsche wieder Ruhe am Grenzübergang, berichteten Reporter aus Kastanies. 

Aufstockung der EU-Mittel

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich zu einer Aufstockung der EU-Mittel für die syrischen Flüchtlinge in der Türkei bereiterklärt. Bei dem Gespräch mit Erdogan habe man sich zu dem Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei bekannt, sagte Merkel. Anwesend waren auch der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Boris Johnson.

Der Flüchtlingspakt von 2016 sieht vor, dass Ankara gegen illegale Migration vorgeht. Erdogan hatte der EU aber vorgeworfen: sie habe nicht wie versprochen sechs Milliarden Euro für die 3,6 Milliarden in der Türkei lebenden Flüchtlinge überwiesen. Die Türkei hatte dann Ende Februar erklärt, die Grenze zur Europäischen Union sei offen. Daraufhin machten sich Tausende auf den Weg, um aus der Türkei nach Griechenland und somit in die EU zu gelangen.

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