Ukraine Krieg: Russen sollen Kiew mit Kamikaze-Drohnen beschiessen

Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Es gebe Luftalarm, die Menschen sollten Schutz suchen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit.

Am Himmel sei ein Feuerball zu sehen gewesen, berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur aus dem Zentrum. Womöglich war die ukrainische Luftabwehr aktiv gegen neue russische Raketenangriffe. Bilder zeigen, wie Rauch aus einem Hochhaus aufsteigt.

Bei dem Beschuss sollen Kamikaze-Drohnen eingesetzt worden sein, wie der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermark, mitteilt. Bereits seit längerem gibt es Gerüchte, wonach der Iran Russland mit solchen Waffen beliefert hat. Das wurde bislang jedoch nicht bestätigt.

Klar ist: In den vergangenen Tagen wurden mehrfach Angriffe mit solchen Drohnen gemeldet. Laut dem Militärportal «Military Factory» handelt es sich dabei um unbemannte Flugkörper, die Ziele auf dem Boden aus der Entfernung ausschalten können.

Neben dem Angriff auf Kiew hat Russland nach örtlichen Behördenangaben auch andere ukrainische Gebiete beschossen. Berichte über Explosionen gab aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa.

Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes. Solche Attacken hatte Kremlchef Wladimir Putin angekündigt. In sozialen Netzwerken wurden Videos verbreitet, auf denen über der Hauptstadt Kiew Rauchwolken zu sehen waren.

Es seien weiter Explosionsgeräusche zu hören, berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur in Kiew.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die neuen russischen Angriffe mit Raketen und Drohnen als Terror gegen die Zivilbevölkerung verurteilt. In der Nacht und den ganzen Morgen sei das Land angegriffen worden, teilte der Staatschef am Montag mit.

In der Hauptstadt sei ein bewohntes Gebäude getroffen worden. «Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber er wird uns nicht brechen», schrieb Selenskyj im Nachrichtenkanal Telegram.

Vor einer Woche hatte Russland mit Raketen ebenfalls zum Wochenbeginn im Berufsverkehr am Morgen das Zentrum von Kiew beschossen.

Zuvor war es zu einer Explosion auf der Brücke zu der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gekommen. Kremlchef Wladimir Putin hatte dem ukrainischen Geheimdienst einen «Terroranschlag» gegen die Brücke vorgeworfen - und dann die Raketen als Vergeltung abschiessen lassen.

Dabei starben in Kiew und anderen Städten in der Ukraine mehr als ein Dutzend Menschen, mehr als 100 wurden verletzt.