Erdogan warnt USA vor Verzögerung bei «Sicherheitszone» in Nordsyrien

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Türkei,

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die USA davor gewarnt, die Umsetzung ihrer Vereinbarung zur Schaffung einer «Sicherheitszone» in Nordsyrien zu verzögern.

Helfer suchen nach Überlebenden in Maarat al-Numan
Helfer suchen nach Überlebenden in Maarat al-Numan - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Syrische Armee setzt Offensive in Rebellenbastion Idlib fort.

«Wir werden keine Verzögerung erlauben. Der Prozess muss rasch voranschreiten», sagte Erdogan laut türkischen Presseberichten von Donnerstag auf dem Rückflug von einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau am Mittwoch.

Die Türkei und die USA hatten sich am 7. August auf die Einrichtung einer «Sicherheitszone» in Nordsyrien geeinigt. Die Gebiete entlang der türkischen Grenze werden von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) kontrolliert, die Ankara wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung sieht. Erdogan drohte wiederholt mit einem Einmarsch in die Kurdengebiete in Nordsyrien.

Durch die Einigung auf die «Sicherheitszone» ist ein solche Offensive vorerst vom Tisch. Doch bleiben viele Fragen zu ihrer Umsetzung und ihrem genauen Ausmass offen. Erdogan sagte nun, die türkische Armee werde «bald» Patrouillen mit den US-Truppen beginnen. Diese unterstützen die YPG trotz der Kritik ihres Nato-Partners Türkei seit Jahren im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) mit Waffen und Spezialkräften.

Erdogan telefonierte am Mittwoch mit US-Präsident Donald Trump wegen der Lage in Syrien. Wie das Präsidialamt in Ankara mitteilte, vereinbarten sie dabei, ihre «Kooperation» in der umkämpfen Rebellenbastion Idlib fortzusetzen, um «die Zivilisten zu schützen und neue humanitäre Krisen zu verhindern». Erdogan hatte am Dienstag bereits mit Putin vereinbart, gemeinsam auf eine Deeskalation in der Region im Nordwesten Syriens hinzuarbeiten.

Die syrischen Regierungstruppen gehen dort mit Unterstützung der russischen Luftwaffe seit Ende April verstärkt gegen Dschihadisten und andere islamistischen Rebellengruppen vor. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, wurden auch am Donnerstag bei Luftangriffen auf zwei Dörfer in Idlib neun Zivilisten getötet. Am Vortag hatte es in der Stadt Maarat al-Numan demnach zwölf Tote gegeben, darunter sechs Kinder.

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