Erdogan kündigt Gespräche mit Finnland an
Das Wichtigste in Kürze
- Finnland hat einen Antrag für einen Nato-Beitritt gestellt.
- Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zeigt sich kritisch.
- Nun will er aber mit Helsinki telefonieren.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will mit der finnischen Regierung über deren Plan sprechen, der Nato beizutreten. Man habe bereits Gespräche mit der niederländischen Regierung geführt. Am Samstag wolle man mit Helsinki und London telefonieren, sagte Erdogan am Freitag. Das tue er aber nur, um die Telefon-Diplomatie aufrecht zu erhalten.
Die Türkei blockiert derzeit die Nato-Bewerbungen Finnlands und Schwedens. Die Regierung in Ankara macht Sicherheitsbedenken wegen der angeblichen Unterstützung beider Länder für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die Kurdenmiliz YPG in Syrien geltend. «Wir können nicht Ja dazu sagen, so eine Terrororganisation in die Nato aufzunehmen», sagte Erdogan erneut.
Einmal mehr warf er Finnland, Schweden, Deutschland und anderen europäischen Ländern vor, nicht entschieden genug gegen «Terrororganisationen» vorzugehen. Die Türkei sieht die YPG als syrischen Ableger der PKK, die in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gilt. Die YPG ist Verbündete der USA in Syrien. Die Türkei drängt immer wieder auf deren Anerkennung als Terrororganisation.