Das Ende des sechsmonatigen Corona-Notstands an diesem Wochenende in Spanien sorgt in vielen Regionen für Verwirrung.
Coronavirus - Spanien
Ein Mann mit Mundschutz geht am Eingang des Krankenhauses La Paz vorbei. Im Corona-Hotspot Spanien sind die Marken von 600'000 Infektionen und 30'000 Todesopfern überschritten worden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Spanien endet der sechsmonatige Corona-Notstand am Wochenende.
  • In vielen Regionen ist die Verwirrung aber gross.

Das Ende des sechsmonatigen Corona-Notstands an diesem Wochenende in Spanien sorgt in vielen Regionen für Verwirrung. Vielerorts gab es am Freitag Streit darüber, welche alten oder neuen Einschränkungen von Sonntag an noch gelten.

Ärger droht auch auf den Balearen mit der Urlauberinsel Mallorca. Dort kündigten Gastwirte eine Art Aufstand gegen Pläne der Regionalregierung an. Die Zeitung «El País» sprach von «Chaos».

Auf Mallorca erklärten mehrere Gastronomen, entgegen einer Anordnung der Regionalregierung die Innenräume von Restaurants, Bars und Kneipen noch in der Nacht zu Sonntag wieder zu öffnen. Die angeordnete Zwangsschliessung von Innenräumen für weitere zwei Wochen sei illegal, heisst es in Mitteilungen verschiedener Gastronomen-Verbände. Man werde «alle Kunden bewirten, die unsere Lokale aufsuchen wollen».

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23.11.2020, Spanien, Barcelona: Menschen sitzen auf der Terrasse eines Cafés in Barcelona. Nach fünfwöchiger Zwangsschliessung zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist das öffentliche Leben in Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona ab Montag vorsichtig wieder hochgefahren worden. Foto: David Zorrakino/EUROPA PRESS/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa

Dabei war die Rechtmässigkeit der Beschlüsse der Regionalregierung erst am Donnerstag vom Oberlandesgericht in Palma bestätigt worden. Mit drei Ja- und zwei Gegenstimmen fiel die Entscheidung allerdings denkbar knapp aus. Ähnliche Streitigkeiten gibt es auch in anderen Regionen. Im Baskenland kippte das Oberlandesgericht etwa am Freitag den Beschluss zur Aufrechterhaltung der nächtlichen Ausgangssperre.

Spaniens Zentralregierung hatte per Dekret entschieden, das Oberste Gericht in Madrid solle bei Streitigkeiten das letzte Wort haben. Doch die Richter sind damit nicht zufrieden. Der staatliche Fernsehsender RTVE zitierte einen Richter mit den Worten: «Die Politiker drücken sich vor ihrer Verantwortung.»

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