Ab Montag sind fast alle Corona-Tests in Deutschland kostenpflichtig. Ärzte warnen nun vor einem möglichen Infektions-Anstieg.
Corona-Test
Corona-Test in Berlin - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland sind ab Montag die Corona-Tests kostenpflichtig.
  • Ärzte befürchten nun, dass die Infektionsraten nun stärker ansteigen.
  • Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigt die Massnahme.

«Kostenpflichtige Coronatests führen dazu, dass sich künftig weniger Menschen mit Symptomen testen lassen werden.» Das sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Sonntag. «Das ist ein Einfallstor für eine weitere Übertragung des Virus.» Der Sozialverband VdK forderte Ausnahmeregelungen.

Ab Montag sind die Bürgertests nicht mehr kostenlos. So will die Politik den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich impfen zu lassen. Wer als Ungeimpfter ein Restaurant oder eine Veranstaltung besuchen will, der muss den dafür benötigten Corona-Test selber bezahlen.

In der Regel sind Tests nun kostenpflichtig

Ausnahmen gelten unter anderem für alle Gruppen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen. Auch solche, für die noch kein Impfstoff zur Verfügung steht, gilt die Kostenpflicht nicht. Dazu zählen beispielsweise Kinder unter zwölf Jahren.

Für Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren und Schwangere gilt eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember.

Jens Spahn
Jens Spahn ist für kostenpflichtige Tests. - dpa

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte die Massnahme. «Kostenlose Bürgertests abzuschaffen, gebietet die Fairness vor dem Steuerzahler». Das sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Sonntag. Jeder, für den es empfohlen sei und der wolle, habe sich mittlerweile impfen lassen können.

Klarheit gefordert

Tests in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen oder auf der Arbeit werde es aber weiterhin kostenlos geben, betonte Spahn. «Das ist wichtig, um gut durch Herbst und Winter zu kommen.»

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte eine klare Regelung für die Pflegeheime. Eine verbindliche Testpflicht der Einrichtungen für Besucher bestehe bislang nicht, erklärte Vorstand Eugen Brysch am Sonntag. «Das Chaos aus dem letzten Herbst darf sich nicht wiederholen.» Damals sei Besuchern in Pflegeheimen der Zutritt untersagt worden, weil sie keinen Test vorweisen konnten.

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