Eltern zwangen gesunde Tochter (7) in Rollstuhl

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Grossbritannien,

Eltern in England redeten ihrer Tochter jahrelang Krankheiten ein und zwangen sie in den Rollstuhl. Nun wurden sie wegen Kindesmisshandlung verurteilt.

Rollstuhl
Eltern in England zwangen ihre Tochter jahrelang in einen Rollstuhl. (Symbolbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Eltern in England zwangen ihre eigentlich gesunde Tochter jahrelang in den Rollstuhl.
  • Sie täuschten Krankheiten vor und kassierten dadurch Hilfsgelder ab.
  • Nun wurden sie wegen Kindesmisshandlung verurteilt, die Mutter muss hinter Gitter.

Es ist wohl einer der grössten Albträume aller Eltern: Dass das gesunde Kind plötzlich in den Rollstuhl muss. Nicht so für die Eltern Law aus England: Sie zwangen ihre eigentlich gesunde Tochter jahrelang dazu, sich krank zu stellen und im Rollstuhl zu sitzen. Deswegen wurden sie nun verurteilt, wie die «Hull Daily Mail» berichtet.

Angefangen hatte alles im Jahr 2012, als die Tochter sieben Jahre alt war. Während fünf Jahren haben die Eltern «Krankheiten erfunden und Symptome übertrieben», so die Anklage. Das Kind habe unnötigerweise Medikamente erhalten und habe sich «krank und behindert» stellen müssen.

Rollstuhl
Das Mädchen wurde wegen des Rollstuhls in der Schule gemobbt. (Symbolbild) - dpa

Über 30 Mal musste sie ins Spital, teilweise sogar über Nacht. Sie musste sich unnötigen Behandlungen unterziehen.

Bei Arztbesuchen sei sie gezwungen worden, über Schmerzen zu klagen. Ansonsten hätten stets die Eltern gesprochen. «Meine Eltern haben mir eingeredet, dass ich nicht richtig laufen könne», sagt das mittlerweile 18-jährige Mädchen.

In der Schule wurde das Mädchen gemobbt, eine normale Kindheit sei ihm verweigert worden, so das Gericht. Sie habe nicht am Sportunterricht, den sie sehr gemocht habe, teilnehmen können, klagt das Opfer. «Der Rollstuhl wurde zum Hindernis, um Freundschaften zu schliessen. Ich konnte nicht die normalen Dinge tun, die Menschen mit normalen Eltern in ihrer Kindheit tun.»

In der Pflegefamilie verhielt sich das Kind normal und gesund

2017 schöpften die Behörden Verdacht, das angeblich schwerkranke Mädchen kam in eine Pflegefamilie. Dort nahm es keine Medikamente mehr ein und verhielt sich bald wie ein normales, gesundes Kind.

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Es wird vermutet, dass die Eltern die Krankheit des Kindes vorgetäuscht hätten, um Invalidenleistungen zu erhalten. So hätten sie in den fünf Jahren viel Geld und auch ein kostenloses Auto erhalten. Zudem wurde das Haus rollstuhlgerecht umgebaut – auf Kosten der Steuerzahler.

Wegen Kindesmisshandlung wurden die Eltern nun verurteilt. Für den Vater, der in einem Pflegeheim lebt, wurde eine Vormundschaft angeordnet. Die Mutter muss für sechs Jahre ins Gefängnis.

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