Anti-Kriegs-Aktivist Pjotr Nikitin darf trotz Verbot nach Serbien einreisen. Wieso das Verbot ausgestellt wurde ist nicht klar. Pjotr Nikitin äussert sich dazu.
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Eine Person hält an einer Anti-Kriegsdemo ein Schild hoch. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Einreiseverbot darf russischer Anti-Kriegs-Aktivist nach Serbien einreisen.
  • Serbien gibt keine offizielle Begründung für das Verbot der Einreise bekannt.
  • Pjotr Nikitin gibt sein Statement diesbezüglich ab.

Zwei Tage nach einem Einreiseverbot hat Serbien den russischen Anti-Kriegs-Aktivisten Pjotr Nikitin nun doch einreisen lassen. Das teilte Nikitin am Freitagabend auf seinem Facebook-Profil mit. Weder für das Verbot der Einreise noch über dessen Aufhebung wurde eine offizielle Begründung bekannt.

Nikitin war in der Nacht zum Donnerstag am Belgrader Flughafen die Einreise verweigert worden, nachdem er aus Portugal gelandet war. Zu dem Verbot veröffentlichte er online den Bescheid der serbischen Grenzpolizei, aus dem keine Begründung hervorging.

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Russland verhängt Einreiseverbote gegen mehrere ranghohe US-Regierungsvertreter - AFP

Man habe ihn aufgefordert, das Land per Flugzeug zu verlassen. Er habe sich geweigert und sei in einer Hafteinrichtung des Airports geblieben, erklärte der 42-jährige Russe.

Nikitins Aufenthalt in Serbien

Er lebt seit sieben Jahren mit einer Aufenthaltsgenehmigung in Serbien und hat dort zwei Kinder. Nikitin gründete die Anti-Kriegs-Plattform Russische Demokratische Gesellschaft, die in Serbien zahlreichen Proteste gegen die russische Invasion in die Ukraine organisierte.

«Es gibt keine andere Erklärung (für das Verhalten der Grenzpolizei) als meine Anti-Kriegs-Aktivitäten mit der Russischen Demokratischen Gesellschaft», schrieb Nikitin. Laut serbischen Medienberichten ging das behördliche Vorgehen gegen den Russen auf den serbischen Inlandsgeheimdienst BIA zurück.

Missbrauch Aleksandar Vulins Machtposition

Die USA hatten dessen Chef Aleksandar Vulin am Dienstag auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Dem Sanktionsbescheid zufolge missbrauchte Vulin seine Machtposition, um Russland bei der Destabilisierung der Balkanländer zu helfen.

Vulin
Der serbische Innenminister Aleksandar Vulin (links) und der russische Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew. (Archivbild) - Keystone

Vulin gilt als treuer Gefolgsmann des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic. Dieser pflegt auch seit dem Beginn des Kriegs gegen die Ukraine gute Beziehungen zu Moskau. Seit 2014 verhandelt Serbien über einen EU-Beitritt. Die Sanktionen der EU gegen das kriegsführende Russland trägt es nicht mit.

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