Am Freitagabend hat sich der Konflikt zwischen der Söldnertruppe Wagner und dem Kreml im Ukraine-Krieg zugespitzt. In Moskau wurden nun Massnahmen ergriffen.
Ukraine-Krieg
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in eine russische Stadt einmarschieren.
  • Moskau hat nun laut dem Bürgermeister «Anti-Terror-Massnahmen» in Kraft gesetzt.
  • Prigoschin wirft dem Kreml vor, seine Söldner angegriffen zu haben.

Der Konflikt zwischen der russischen Armee und der Söldnertruppe Wagner spitzt sich zu. Nun hat in der Hauptstadt Moskau Bürgermeister Sergej Sobjanin «Anti-Terror-Massnahmen» in Kraft gesetzt.

Es seien etwa bereits verstärkte Verkehrskontrollen auf den Strassen eingeführt worden. Das schrieb er am Samstagmorgen auf seinem Telegram-Kanal. Ausserdem seien Einschränkungen von Massenveranstaltungen möglich.

«Infolge der eingehenden Informationen werden in Moskau Anti-Terror-Massnahmen zur Stärkung der Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt», schrieb Sobjanin. Er bat die mehr als 13 Millionen Einwohner der Metropole um Verständnis.

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Auch der Gouverneur der Region um Moskau, Andrej Worobjow, schrieb auf Telegram von hochgefahrenen Sicherheitsvorkehrungen.

Worobjow rief die Menschen zudem auf, wenn möglich auf private Autofahrten in Richtung Südrussland zu verzichten. Dort ist die Situation derzeit besonders angespannt.

Am Freitagabend hatte der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, Vorwürfe gegen die russische Militärführung erhoben. So habe sie ein Lager seiner Söldnertruppen mit Artillerie, Hubschraubern und Raketen angegriffen. Dabei seien viele seiner Männer getötet worden.

Er drohte daraufhin, in der russischen Militärführung während dem Ukraine-Krieg aufzuräumen. Er habe 25'000 Männer unter Befehl, die nun aufklären würden, warum solch eine Willkür im Land herrsche.

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Nach den schweren Anschuldigungen leiteten russische Strafverfolgungsbehörden daraufhin Ermittlungen gegen Prigoschin wegen versuchten bewaffneten Aufstands ein.

Dieser erklärte allerdings, seinen Kampf gegen den Machtapparat in Moskau fortsetzen zu wollen. In einer Sprachnachricht teilte er mit, er wolle in die Stadt Rostow am Don in der Grenzregion zur Ukraine einmarschieren. Dort befindet sich das Hauptquartier der russischen Armee für den Süden des Landes.

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Seit Monaten spitzt sich ein Streit zwischen Wagner-Chef Prigoschin und der russischen Militärführung zu. Wagner wirft dem Verteidigungsministerium schlechte Führung im Ukraine-Krieg vor. Er hat vor allem Verteidigungsminister Sergej Schoigu wiederholt scharf kritisiert.

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