Einrad-Rowdy rast Hang hinunter – Alpinisten entsetzt
Ärger auf dem italienischen Marmolatagletscher: Ein waghalsiger Tourist donnert auf einem Einrad den Berg hinunter. Und umkurvt dabei auch eine Wandergruppe.
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Das Wichtigste in Kürze
- Das E-Einrad ist ideal für den Strassenverkehr geeignet.
- Weniger zu empfehlen: Damit auf Wanderpfaden zu rasen.
- Aber genau das machte dieser Einrad-Rowdy in den Südalpen.
Mit einem elektrischen Einrad auf 3000 Metern Höhe durch die Dolomiten flitzen? Wahrscheinlich nicht die klügste Idee.
Vor allem, wenn man dabei im Slalom durch eine Wandergruppe fährt, wie es das Video der «Corriere della Sera» zeigt.
Eigentlich wollten die Forscher der Universität Padua auf der Marmolada Gletschermessungen durchführen.
Und dann kam plötzlich der Einrad-Rowdy. Zwar versicherte der Tourist den Wissenschaftlern, er sei ein Einrad-Ass und trage zudem die nötige Schutzausrüstung.
Trotzdem löste die Aktion in Italien grosses Kopfschütteln aus. Professor Mauro Varotto unterrichtet in Padua und sagt gegenüber dem Lokal-Sender «Antenna Tre»: «So etwas haben wir noch nie gesehen.»
Touris wandern im BH und in Turnschuhen
Der Marmolatagletscher sei zu einem grossen Vergnügungspark geworden. Überhaupt kritisieren Experten schon länger den Respekt gegenüber der sensiblen Bergwelt.
Paolo Acler ist ein wütender Alpinist aus Südtirol. Er schimpft beim Onlineportal «il Dolomiti»: Touristen würden in Turnschuhen auf vereisten Gletscherpfaden wandern. Oder im BH, um braun zu werden.
Die bittere Erkenntnis der Alpinisten: Man denke mehr über Aufrufe in den sozialen Medien nach als über den besorgniserregenden Zustand der Gletscher.
Derweil schmelzen die Gletscher enorm schnell. Laut aktuellen Messungen könnte der Marmolatagletscher bereits im Jahr 2040 verschwunden sein.