Deutsche Touristin in Norditalien von Wassermassen mitgerissen
Norditalien erlebt schwere Unwetter mit massiven Überschwemmungen und Erdrutschen. Besonders dramatisch: Eine deutsche Urlauberin wird vermisst.

Das Wichtigste in Kürze
- Norditalien wird von Unwettern heimgesucht.
- Eine deutsche Touristin ist verschwunden.
Heftige Regenfälle haben am Montag den Norden Italiens ins Chaos gestürzt. Innerhalb weniger Stunden fielen örtlich über 200 Millimeter Niederschlag, Flüsse traten über die Ufer, ganze Strassenzüge standen unter Wasser.
Besonders betroffen sind die Grenzregionen zur Schweiz, Teile des Piemont und Ligurien.
Deutsche Touristin vermisst
In Spigno Monferrato (Provinz Alessandria) suchen Einsatzkräfte seit Montagabend nach einer vermissten Frau aus Deutschland. Laut italienischen Medienberichten war die Touristin gemeinsam mit ihrem Ehemann und zwei Hunden unterwegs, als die Wassermassen sie überraschten.
Während der Mann und einer der Hunde sich retten konnten, wurden die Frau und der zweite Hund von den Fluten mitgerissen.
Die italienische Feuerwehr setzt bei der Suche ein grosses Aufgebot ein: Taucher, Drohnen, Suchhunde und ein Hubschrauber sind im Einsatz. Bis zum Abend blieb die Frau jedoch verschwunden.
Strassen, Bahnlinien und Schulen betroffen
Die Unwetter haben in zahlreichen Regionen erhebliche Schäden angerichtet. In Como blockierte ein Erdrutsch die wichtige Verbindungsstrasse nach Blevio, auch die Bahnstrecke Chiasso bis Mailand wurde durch einen Hangrutsch unterbrochen.
Schulen in der Provinz Como bleiben vorsorglich geschlossen.
#Maltempo #Lombardia, oltre 70 interventi dei #vigilidelfuoco nelle province di Como, Monza e Varese. Criticità principali: frane sulla SP ex SS 583 tra Como-Blevio (video) e sulla SS344 a Brusimpiano (VA), esondazioni a Lavena Ponte Tresa. Automobilista soccorso in sottopasso… pic.twitter.com/zo4qL9Uozl
— Vigili del Fuoco (@vigilidelfuoco) September 22, 2025
In der Provinz Varese meldete die Feuerwehr Dutzende Notfälle: Keller liefen voll, Autos steckten in Unterführungen fest, Menschen mussten aus ihren Häusern gerettet werden.
Auch in Mailand war die Lage angespannt: Der Fluss Seveso trat über die Ufer, ein Damm brach im Stadtteil Paderno Dugnano. Allein in der Metropole rückten die Einsatzkräfte zu über 100 Notfällen aus.
Behörden warnen vor weiteren Unwettern
Der Zivilschutz rief in den Regionen Lombardei und Ligurien die zweithöchste Warnstufe Orange aus. Für Toskana, Umbrien und Sardinien gilt Warnstufe Gelb. Ab Dienstag erwarten Meteorologen auch in Venetien neue Gewitter und Starkregen.
Die Suche nach der vermissten deutschen Touristin läuft unterdessen unvermindert weiter.