Weil mehr und mehr Menschen geimpft sind und damit mehr Freiheiten beim Reisen geniessen können, hoffen Airlines wie Easyjet im Sommer auf eine Erholung ihres Geschäfts. Doch es bleiben viele Hürden und Unsicherheiten.
Die britische Billigfluggesellschaft Easyjet will im Sommer mehr Flüge anbieten. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Die britische Billigfluggesellschaft Easyjet will im Sommer mehr Flüge anbieten. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Billigfluggesellschaft Easyjet will ihr Flugangebot für den Sommer angesichts gelockerter Reisebeschränkungen und wachsender Passagierzahlen weiter hochfahren.

In den Monaten Juli bis September solle die angebotene Kapazität bis zu 60 Prozent des Niveaus aus dem Jahr 2019 erreichen, teilte die Konkurrentin von Europas grösster Billigfluggesellschaft Ryanair mit.

Im abgelaufenen dritten Quartal (bis Ende Juni) ihres Geschäftsjahres hatte Easyjets Flugangebot im Schnitt nur bei 17 Prozent des Vorkrisenniveaus gelegen.

Skepsis bei Flügen von und nach Grossbritannien

Zuletzt zogen die Fluggastzahlen allerdings von Monat zu Monat wieder an. Hatte Easyjet im April noch rund 524.000 Passagiere gezählt, waren es im Mai schon 870.000 und im Juni fast 1,6 Millionen. Die Kunden buchten angesichts der Unsicherheit infolge der Pandemie deutlich kurzfristiger, hiess es. So hat Easyjet nach eigenen Angaben erst 49 Prozent der Tickets für das laufende Quartal verkauft. Vor zwei Jahren seien es zu diesem Zeitpunkt bereits 65 Prozent gewesen. Vor allem mit Blick auf Flüge von und nach Grossbritannien seien die Kunden vorsichtig.

Im Vereinigten Königreich grassiert weiterhin die hochansteckende Delta-Variante, die die Infektionszahlen schnell weiter in die Höhe treibt. Ausserdem müssen die meisten Einreisende aus dem Ausland weiterhin mindestens fünf Tage in Quarantäne - nur Ankommende aus einer Handvoll Ländern auf der sogenannten «grünen Liste» sowie vollständig Geimpfte mit Wohnsitz in Grossbritannien können die Quarantäne umgehen. Auch sie müssen jedoch einen PCR-Test auf eigene Kosten am zweiten Tag nach der Einreise machen. Damit ist die Insel bis auf weiteres kein attraktives Reiseziel für ausländische Touristen und auch für viele Einheimische bleiben Auslandsreisen teuer und kompliziert.

Hürden beim Reisen umstritten

«Grossbritannien wird zurückgelassen», kritisierte Easyjet-Chef Johan Lundgren. «Der Rest von Europa öffnet und entspannt sich.» Er warf der britischen Regierung vor, beim Reisen und im eigenen Land mit zweierlei Mass zu messen. «Man kann ohne Maske und ungeimpft in einen sehr vollen Nachtclub gehen, aber man kann nicht an einem Strand in Europa liegen.» Für viele Menschen machten die Tests nach der Einreise das Reisen teuer und kompliziert. Lundgren rief die Politik auf, die «grüne Liste» deutlich zu erweitern und die Regeln zu überarbeiten. Doch auch in vielen Ländern Europas greift die Delta-Variante um sich. Die Hürden beim Reisen könnten in den kommenden Monaten also auch anderswo wieder höher werden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungRyanairEasyjet