Durchsuchungen wegen verbotenen Aufnahmerituals bei Polizei-Einheit in Leipzig

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Deutschland,

Wegen eines verbotenes Aufnahmerituals bei einem Mobilen Einsatzkommando der Polizei in Leipzig hat es am Mittwoch Durchsuchungen bei zahlreichen Verdächtigen gegeben.

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Polizeiwagen - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ermittlungen gegen 25 LKA-Beamte und eine Polizeiärztin.

Durchsucht wurden die Privatwohnungen und Arbeitsplätze von 23 Beamten des Landeskriminalamts Sachsen (LKA) im Raum Leipzig, wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden mitteilte. Es seien zahlreiche Beweismittel sowie Speichermedien und Kommunikationsgeräte beschlagnahmt worden.

Hintergrund sind Ermittlungen gegen insgesamt 25 LKA-Beamte im Alter zwischen 29 und 54 Jahren, die Angehörige des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) Leipzig sind, sowie eine Polizeiärztin wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung im Amt und des Diebstahls mit Waffen.

Sie sollen Anfang Dezember 2020 bei einer Dienstveranstaltung in den Räumen des MEK in Leipzig ein verbotenes Aufnahmeritual für zwei neue Kommandoangehörige als «Abschlussprozedur» ihrer Probezeit vorgenommen haben. Dies sei auf Weisung eines Gruppenführers und mit Billigung des Kommandoführers erfolgt.

Einer der beiden Kommandoneulinge soll durch mehrere Schüsse aus einer polizeilichen Übungswaffe mit Farbmunition getroffen und verletzt worden sein. Schutzmassnahmen seien bewusst missachtet worden. Der Geschädigte erlitt demnach Hämatome, die von der anwesenden Polizeiärztin medizinisch versorgt wurden. Laut LKA gelten zwei führende Beamte als Haupttäter. Ihnen seien am Mittwoch die Durchführung der Dienstgeschäfte mit sofortiger Wirkung untersagt worden.

Die bei dem Geschehen eingesetzte Übungsmunition wurde den Ermittlungen zufolge unberechtigt entwendet. Der Fall wurde im Zusammenhang mit der sogenannten Munitionsaffäre des Mobilen Einsatzkommandos Dresden aufgedeckt. LKA-Beamte hatten 2018 mindestens 7000 Schuss Munition entwendet.

«Mutproben oder Aufnahmerituale gehören nicht in die Polizei», erklärte die Präsidentin des Landeskriminalamtes Sachsen, Sonja Penzel. «Hier wurden nicht nur Grenzen eines gesitteten Miteinanders überschritten, sondern dienstliche Trainingsmittel missbräuchlich verwendet.»

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