Durchsuchungen bei Mitgliedern der Jungen Alternative in Bayern
Ermittler haben die Wohnungen von Mitgliedern der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative in Bayern durchsucht. Hintergrund ist eine Wahlkampfaktion.

Das Wichtigste in Kürze
- In Bayern wurden die Wohnungen von Mitgliedern der Jungen Alternative durchsucht.
- Diese hatten die Namen angeblicher Opfer von Migranten gesprüht und Kunstblut verteilt.
Ermittler haben die Wohnungen von Mitgliedern der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA) in Bayern durchsucht. Die Aktion richtete sich gegen sechs Beschuldigte, darunter ein AfD-Kandidat zur Landtagswahl, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I am Freitag sagte. Hintergrund ist demnach eine Wahlkampfaktion der JA vor der CSU-Parteizentrale.
In der Nacht zum vergangenen Sonntag hatten JA-Mitglieder mit Farbe die Namen angeblicher Opfer von Migranten gesprüht und rotes Kunstblut verteilt. Die AfD-Nachwuchsorganisation bekannte sich dazu und erklärte, Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die bayerische CSU hätten sich «zu Komplizen» von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gemacht, «an deren Händen Blut klebt».
Ermittlungen wegen Sachbeschädigung
Die CSU-Spitze selbst stellte demnach keinen Strafantrag. Die Staatsanwaltschaft leitete aber von Amts wegen Ermittlungen wegen Sachbeschädigung ein. Durchsucht wurden am Freitag sechs Objekte in Bayreuth, Augsburg, Amberg und im Landkreis München, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte.
Der Bundesvorsitzende der Jungen Alternative, Damian Lohr, sprach von einem «Skandal». Der CSU warf er vor, die Sicherheitsbehörden zu missbrauchen, um JA-Mitglieder «die im bayerischen Wahlkampf Gesicht gezeigt haben, einzuschüchtern».